Ajaccio

27. Juli 2022
von Steffi
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Ajaccio – die Entäuschende

Durch die blutigen Inseln – Navily, die Ankerapp,  übersetzt sie mit blutrünstig – fahren wir nach Ajaccio. Von weitem schon begrüßen uns die Hochhäuser der Hauptstadt. Wir wundern uns über die kleinen Hütterln in bester Lage davor. Es ist – mal wieder – der Friedhof! Den alten Korsen war nix zu schad‘ für ihre Verstorbenen!

Ajaccio

Friedhof in bester Lage

Ajaccio

Einladend ist dieser Anblick nicht

Wer uns nicht begrüßt, ist der Hafenmeister vom Port Charles Ornano. Zumindest braucht es wieder mehrere Anrufe auf Kanal VHF 9, bis jemand antwortet. In der Zwischenzeit kreisen wir in der Hafeneinfahrt gegenüber der schönsten Flagge Korsikas:

Ajaccio

Die schönste Flagge Korsikas begrüßt uns in Ajaccio

Warum auf dieser Flagge ein Maurenkopf, der eher schwarzafrikanisch aussieht, abgebildet ist, habe ich noch nicht abschließend herausgefunden. Klar, geht auf die Mauren zurück, die auch Korsika besetzten. Angeblich besiegte ein Korse einen Mauren, der dessen Verlobte entführt hatte. Ich verstehe trotzdem nicht, wieso ein Land auf seiner Flagge einen Feind zeigt, auch nicht wenn er ihn besiegt hat. Aber gut, die Korsen versteht man ja nicht unbedingt.

Endlich antwortet der Platzzuweiser auf meine englische Anfrage – auf Italienisch. Oder Korsisch. Jedenfalls unverständlich. Aber er führt uns zu einem guten Platz mit Seitensteg: welch ein Luxus! Kann mich gar nicht erinnern, wann wir den zuletzt hatten!

Übrigens spricht auch in der Capitainerie keiner wirklich Englisch. Darf ich erinnern: Wir sind in Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas.

Die Stadt selbst ist vergleichsweise enttäuschend. Die Kirche St. Erasmus, in der Schiffsmodelle, gespendet von glücklich heimkehrenden Seefahrern, hängen sollen, hat an beiden Tagen unseres Aufenthaltes geschlossen. Als Geburtsstadt Napoleons trifft man ihn oder einen Hinweis auf ihn an jeder Ecke. Mir ist nicht ganz klar, warum ein Mann, der Europa mit Krieg überzog und die Sklaverei wieder einführte, verehrt wird. Ich glaube, solange wir unsere alten Idole, die Kriegsherren der Vergangenheit, nicht vom Sockel stoßen, wird das nichts mit Frieden. Aber gut, Napoleon hat wenigstens die Anfänge des Zivilrechts geschaffen.

Ajaccio, Geburtsstadt Napoleons

Napoleon

Was toll ist, ist der Markt. Klar, korsische Spezialitäten, Schinken, Wurst und Käse, gibt es in jedem Supermarkt. Aber die von diesem Markt waren schon besonders gut. Und dann erst der eingelegte Knoblauch! Den wird Tomy in ewiger Erinnerung behalten! Das schlechteste Baguette Frankreichs werden wir auch in Erinnerung behalten. Wir haben es in der Altstadt gekauft, in der Straße mit den Läden für die Touristen. (Gutes gibt es in der Boulangerie die rechts gegenüber dem Port liegt)

Markt in Ajaccio

Ja, das weiße ist der köstlichste Knoblauch der Insel!

Wirklich gefallen haben wir aber nur die Murals am Bahnhof: Einige Künstler haben interessante Zugmotive gemalt. Und einer die schöne Korsin!

Cargese

16. Juli 2022
von Steffi
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Cargese – die Korsische

Cargese – Die wahren Korsen sind –

die Griechen! Gut, Cargèse wird als griechische Stadt angepriesen, weil sich dort vor ein paar hundert Jahren Flüchtlinge vom Pelepones niedergelassen haben. Aber außer der griechisch-orthodoxen Kirche und einer griechischen Flagge, habe ich dort nichts Griechisches gefunden. Im Gegenteil: An keinem anderen Ort prangt an fast jeder Hauswand ein Graffiti der korsischen Helden, in keinem anderem Ort schmückt quasi jedes Haus die korsische Flagge! Ja, selbst die griechische weht unter dem Maurenkopf!

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Girolata

9. Juli 2022
von Steffi
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Girolata – Logenplatz im Hafenkino

Vor uns öffnet sich der Golf von Girolata. Tomy bittet mich, den Tiefenmesser anzuschalten. 68m, dann nichts mehr. „Hat der Tiefenmesser den Geist aufgegeben?“ fragt er, „Nein, es ist hier über 600m tief, das schafft er nicht!“

An der engsten Stelle ist der Golf etwa eine Seemeile weit, ringsum nichts als Berge. Kaum vorstellbar, dass es hier eine Ankerbucht geben soll! Doch am fernen Ende leuchtet hell eine Burg! Dahinter verbirgt sich das Fischerdorf Girolata, nur per Schiff oder über einen Wanderweg erreichbar. Es ist ein beliebtes Ausflugziel, ein Ort wie aus einer anderen Zeit, ohne Autos und Kühen, die am Strand liegen.

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Saleccia

5. Juli 2022
von Steffi
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Saleccia – Wo die Karibik, Afrika und Brasilien einander treffen

Türkis wie in der Karibik leuchtet das Wasser in der Saleccia Bucht. Es muss eine der beliebtesten Ankerbuchten Korsikas sein. Eine der schönsten ist es bestimmt: weit und offen, mit Sandstrand vor Kieferwäldern und einer markanten Landschaft im Hintergrund.

Im Sommer ist es sicher auch eine sehr belebte Bucht, doch in der ersten Maihälfte liegen tagsüber nur zwei Segelschiffe vor Anker. Nachts sind wir alleine

Wind ist keiner, Yemanjas Anker ist tief in den Sand von Saleccia eingegraben, Tomy rudert uns an den Strand. Laut der App Maps.me, die auch offline funktioniert, gibt es einen kleinen Rundweg hinter den Dünen und am Strand entlang. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob wir auch wirklich durch das Sumpfgebiet kommen.

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20. Juni 2022
von Steffi
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Das Ende unseres Törns rund um Korsika – #12von12

Ja, ich fang am Ende an: Am Tag vor unserer Heimfahrt, beim Koffer packen und Wäsche waschen in Genua. Warum? Weil es der 12. Juni ist und weil manche es witzig oder interessant finden am 12. eines Monats 12 Bilder zu posten. #12von12 also.

Das mag jetzt uninteressant klingen, doch du bekommst hier Fotos aus der Realität, nichts Geschöntes für Social Media. Hier pulst das Leben, ehrlich, ungewaschen und chaotisch, zumindest auf zwei oder drei Fotos. Weiterlesen →