13. Dezember 2015
von Steffi
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Sonntagsfrage: Was kostet eine Türe in den Himmel?

Wenn wir nicht segeln, sprich zu Hause sind, poste ich ab jetzt jeden Sonntag ein Foto und stelle dazu eine Frage: mal schelmisch, mal nachdenklich, mal mit Gescichte mal ohne, mal auffordernd, mal einfach nur entscheidend…

Was glaubst du, kostet eine Türe in den Himmel?

D 2 Cachoeira (35)

Diese Hauswand samt Untergeschoss kann man mieten. Was kann so eine Türe in den Himmel monatlich kosten? Was würdest du damit tun? Durchfliegen? Eine Rede halten?

Bitte hinterlasse eine Antwort im Kommentar!

12. Dezember 2015
von Steffi
4 Kommentare

Best of Gustav 2/2015

Michael von erkunde-die-welt.de hat eingeladen, die sechs schönsten Fotos des zweiten Halbjahres 2015 zu präsentieren. Nun ja, die schönsten Fotos kennt ihr schon, sie sind in den Beiträgen versteckt. Es fehlen allerdings

Gustavs schönste Fotos aus dem zweiten Halbjahr 2015

Auch für Gustav war es ein abenteuerliches Jahr. Zwar habe ich ihn meistens in seinem Bettchen vergessen, doch manchmal war er doch mit. Aufmerksamen Fans wird nicht entgehen, dass er ein zweites Ohr verloren hat – und das beim Schlafen!

Schönstes Herbstbild: Apfel- oder Acerolaernte (Cachoeira, Brasilien).

MH (21)

Schönstes Sommerfoto: Mit Freunden auf dem Sofa in der Sonne rumhängen (Marau, Brasilien)

Camamu Marau (12)

Schönste Gewässeraufnahme: Einen Moment später wäre Gustav beinahe ertrunken! (Algodaos, Brasilien)

Camamu Ratos Strand (37)

Schönste Landschaftsaufnahme: Vor dem Feenhäuschen (Itamarati, Brasilien)

Fazenda Itamarati (65)

Schönstes Heimatfoto: Gustav geniest die letzten Sonnenstrahlen im herbstlichen Garten (Deutschland)

Gustav Herbst 15

Mein absolutes Lieblingsbild: Gustav, der Drachenreiter (Brasilien)

Fazenda Itamarati (12)

 Gustavs Ohr ist wieder drangeklebt und er freut sich auf neue Abenteuer!

 

5. Dezember 2015
von Steffi
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Blogparade: Feste um die Welt

Viele Segler und Reisende feiern Weihnachten auf See oder fern der Heimat. Sie feiern aber auch den Dia de los Mortes, Festa da Yemanja, Hochzeiten in fernen Landen, Ostern in Guatemala, Silvester in Sidney oder Rio, den Koningdag in Amsterdam, Karneval in Mindelo, Salvador oder Köln, das vietnamesische Neujahrsfest oder Alje Parussa in Sankt Petersburg. Damit die Leser immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, erzähle bitte in einem Artikel auf deinem Blog, welches Fest du anderen Reisenden besonders ans Herz legst. Am Ende der Blogparade mache ich daraus einen weltweiten Festkalender.

Hier erst mal meine Lieblingsfeste!

Weihnachten – zu Hause, mit meiner Familie, jedes Jahr

Gut, das ist jetzt hoffnungslos kitschig und total absehbar, aber ich liebe Weihnachten. Für mich beginnt dieses besondere Fest mit dem ersten Advent, mit Adventskranz und Adventskalender. Nein, eigentlich schon vorher. Spätestens Mitte November prangt an meiner Facebook Pinnwand eine Grafik, welche besagt: „Scheißegal wie alt ich bin, ich will trotzdem einen Adventskalender!“ Eine meiner drei Töchter hat sie dort abgelegt, wohl wissend, dass Muttern sich jetzt an die Arbeit macht, Pinterest nach Ideen durchforstet, Schokolade und Kinogutscheine kauft, Schere und Nähmaschine oder Kleber schwingt.

Ich mach‘ es kurz: Ich liebe die Weihnachtsmärkte, das Kerzenlicht, die Kälte, gegen die Kakao mit Schlag hilft oder auch der Kaminofen, den Duft nach Vanillekipfern, Glühwein und Tannengrün, ich mag das Glitzern der Christbaumkugeln und das in den Augen der Kinder, ich mag die Lieder, das Lachen, wenn wir alle falsch singen, die Erinnerungen an die Kindheit, das Zusammenkommen der ganzen großen Familie. Für die Show nehme ich in Kauf, dass Tomy jedes Jahr einen Auszucker bekommt, wenn meine Töchter und ich zum ersten Mal leise fragen, ob Oma wieder kommt, bei wem wir feiern werden und wer kochen wird.

Ach, beinahe hätte ich es vergessen: Weihnachten ohne Baum geht gar nicht. Und Baum heißt: Unten mindestens drei Meter Durchmesser, drei Meter hoch, auch wenn die Spitze auf 2,48 eingekappt werden muss, weil das Zimmer keinen Millimeter höher ist. Alles, was kleiner ist, ist kein Christbaum, allenfalls ein geschmücktes Zweiglein.

Diese Größe betrachte ich als angemessen. Passt nur leider nicht in mein Wohnzimmer.

Diese Größe betrachte ich als angemessen. Passt nur leider nicht in mein Wohnzimmer.

Nur einmal musste ich klein beigeben: Vor vielen Jahren in Salvador, als ich nur eine Weihnachtspalme auftreiben konnte, die aber immerhin in voller Montur!

Für mich ist Weinachten die Mutter aller Feste, denn es spricht alle meine Sinne an: Riechen und Schmecken, Sehen und Hören, den Tastsinn und Gefühle aller Art. Das ist es, was ein tolles Fest mir bieten muss!

TIPP: Weihnachtsmarkt auf Schloss Merode

Festa da Yemanja – Rio Vermelho, Salvador da Bahia, 2. Februar

Von all den Festen, die ich in Bahia so liebe, und die ich in einem anderen Artikel beschrieben habe, fasziniert mich das Fest der Meeresgöttin am meisten. Vielleicht, weil sie mir ähnlich wie ein Sternzeichen zur Selbsterkenntnis verhelfen kann?

Iemanja, Yemoya, Jemanja – ihr Name hat viele Schreibweisen, unterscheidet sich auch von Region zu Region. Sie beherrscht die Riffe von Kuba bis hinter Rio, überall dort, wo die verschleppten Yoruba und Fon gezwungenermaßen eine neue Heimat fanden. Als schwarze Göttin des Candomble ist sie längst zur blonden Nixe und blaugegürteten Jungfrau geworden. Sie gibt die Fische, sie gibt das Leben, sie nimmt es auch.

Die Fischergemeinde von Rio Vermelho, einem kulturell sehr lebendigen Stadtteil von Salvador, richtet ihr das Fest aus.

Schon von weitem betört der Duft der Tuberosen, der in dicken Schwaden rund um den Schauplatz des Festes hängt. Die Straßen sind gesäumt von Blumen- und Tandverkäufern, denn Yemanja* ist eine Frau: Sie liebt Blumen, Seife, den Duft, Schmuck und alles, was sie ziehren könnte. Zu Yemanja trägt man weiß, ja Mann, auch Frau, denn das ist ihre Farbe, gescmückt mit blauen Ketten. Baianas in ihren gestickten weiten weißen Röcken tragen Körbe voller Gaben zu den ebenso blumengeschmückten Booten der Fischer. Sie fahren die Gläubigen und Bittsteller hinaus aufs Meer, wo alles über Bord gekippt wird: Puppen für den Kinderwunsch, Duftflakons, bunte Bänder und Seife für den dazu passenden Mann oder auch den täglichen Fisch, um alle zu nähren. Den Wunsch, dessen Symbol Yemanja wieder mit den Wellen zurückschickt, wird nicht erhört. Alle anderen dürfen hoffen…

Auf dem Weg zu Yemanja

Auf dem Weg zu Yemanja

Und tanzen, singen, trommeln, beten, essen und trinken, am liebsten mit ganz vielen anderen Menschen!

Ich glaube, Yemanja wirft nur das zurück, was ihren Kindern, den Fischen, schadet. So werden die Gaben Jahr für Jahr etwas umweltverträglicher – Die Seife wird mittlerweile ohne Verpackung versenkt ;-)

TIPP: Es gibt einen netten Familienfilm über Yemanja und Bahia, so zum besseren Verständnis: Woman on Top.

Alje Parussa – St. Petersburg, Samstag um den 21. Juni

Träume groß, alles ist möglich! Das ist die Botschaft von Alje Parussa, dem großen Schulabschlussfest in St. Petersburg, die Botschaft, die den Maturanten mit auf den Weg gegeben wird. Träumt, so wie die Heldin des gleichnamigen Romans von Alexander Green (Das Purpursegel), träumt groß. Sie träumte von einem Schiff mit roten Segeln, Alje Parussa, das kommen und sie aus der Armut und dem Außenseiterdasein befreien würde. Und es kam…

Und damit das auch jedem Depp klar wird, veranstaltet die Stadt in dieser Nacht ein Feuerwerk und Spektakel, das vor allem eines ist: Ein unglaublicher Traum aus Feuer, Licht und Musik.

Wir haben es zuletzt 2008 erlebt, doch meine russische Freundin war diese Jahr nicht weniger überwältigt: Tausende junge Menschen säumten das Ufer der Newa, gegenüber der Peter und Paul Festung. Erst wurden die Rostalsäulen vor der Börse angezündet. Eine Lasershow erhellte die Festung, Fallschirmspringer mit Fackeln den Himmel, beleuchte Boote die Newa, ein Springbrunnen in ihr, ebenfalls von Laser erhellt, zur Livemusik aus dem Marijinski Theater. Taktgenau! Also der Tanz! Und dann das Feuerwerk, genau abgestimmt auf Musik und alle anderen tanzenden Lichter, eine gute Stunde lang. Zum Schluss öffnet sich die rechte Brücke und das Schiff mit den glühenden roten Segeln schwebt langsam den Fluss hinunter…

Dieses Fest spricht zwar nur zwei Sinne an, Hören und Sehen, das aber so überwältigend, dass es jedes andere Feuerwerk wie eine winzige kleine Wunderkerze aussehen lässt. Also schaut es euch nicht live an, denn Feuerwerke locken euch danach nicht mehr an den Rhein!

Alje Parussa, Weiße Nächte

Alje Parussa, Weiße Nächte

 

Jetzt bist du dran:

Erzähle uns von deinen liebsten Festen – weltweit

Du kannst dich dabei nach diesen Fragen richten, musst es aber nicht:

Um welches Fest handelt es sich?
Wo findet es statt?
Zu welchem Anlass?
Können andere, Fremde daran teilnehmen und wie?
Ist es eines, das du immer wieder feierst?
War es ein einmaliges Erlebnis? Vielleicht ein ganz persönliches, wie deine Hochzeit? Eine Geburtstagparty am Strand?
Was macht das Fest so besonders für dich?
Warum sollten andere Reisende es sich nicht entgehen lassen?
Welche Sinne spricht es an?
Hast du eine Geschichte zu diesem Fest zu erzählen? Vielleicht hast du dabei einen bemerkenswerten Menschen kennengelernt…
Und natürlich kannst du uns die Zähne auf viele verschiedene Feste lang machen, in einem oder mehreren Beiträgen.

So kannst du mitmachen:

  • Schreibe einen neuen Artikel zu dem Thema und verlinke ihn zu diesen Blog http://www.sy-yemanja.de Dafür musst du kein Reiseblogger sein.
  • Du kannst auch gerne mit einem älteren Blogpost teilnehmen. Denke nur ans Verlinken!
  • Schön finde ich es, wenn du auch andere Teilnehmer in deinem Beitrag verlinkst.
  • Viele Fotos und Videos sind willkommen! Du kannst gerne auch über Youtube oder Flickr teilnehmen.
  • Wenn du keinen eigenen Blog hast und teilnehmen möchtest, hinterlasse deinen Beitrag in einem Kommentar
  • Hinterlasse unter diesem Artikel einen Kommentar, in dem du deinen Artikel ganz kurz vorstellt und verlinkst.
  • Verbreite deinen Beitrag auf allen deinen sozialen Netzwerken, wie Twitter, Facebook, Google+ unter der Verwendung des Hashtags #meinliebstesfest und #blogparade
  • Teilnehmen könnt ihr von heute bis 12.01.2016

Das mache ich:

  • Alle teilnehmenden Blogposts werde ich unter diesem Post und auf Facebook verlinken und die Übersicht regelmäßig aktualisieren.
  • Am Ende der Blogparade werde ich alle Artikel nochmals zusammenfassen, vielleicht in einer Art Kalender, und nochmals verlinken

Ich freu mich auf viele tolle Feste! Danke fürs Teilnehmen!

Teilnehmerliste:

Wer ist der erste?

Ilona mit alles anderen als beschaulichen Ostern in Florenz auf wandernd.wordpress.com

2. Petra mit den Folklorefestivals in Puno im November und Februar auf www.passengeronearth.com

3. Jessica erzählt vom Geburstag der Queen auf yummytravel.de Bei ihr erfahren wir auch gleich, wo auf der Welt überall “Trooping the colour” gefeiert wird.

4. Marion und ihre Highlights beim SPOT-Festival Ende April, Anfang Mai in Aarhuis auf escape-from-reality

5. Lynn schlägt noch immer bei der Erinnerung an den Canada Day die Hände übern Kopf zusammen: lieschenradieschen-reist.com

6. Martin berichtet von Weihnachten in Uruguay mit Knalleffekt: uruguay-erleben.de

7. Monika und Petar schlemmten bei der Langen Tafel in Graz: travelworldonline.de

8. Thomas und Melanie verstecken einen Geheimtipp  in Ayutthaya in ihrem Thailandbericht: reisen-fotografie.de

9. Sabine nimmt uns mit zur Bajada in Santa Cruz de La Palma: atanga.de

Die Zusammenfassung findet ihr hier.

29. November 2015
von Steffi
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Gaumenfreuden: Was du in Salvador kosten musst

Segler sind ja eigentlich offen für Neues. Gerade deshalb hat es mich in den vergangenen Wochen gewundert, wie wenige die vielen brasilianischen Gerichte kosten. Liegt es daran, dass es selten englische Speisekarten gibt?

Hier kommt Abhilfe!

Tira Gostos: Appetitanreger für den kleinen Hunger

  • Lambretas: Venusmuscheln mit Zwiebeln und Koriander gekocht, der Sud wird in einem Glas dazugereicht. Ebenso Molho de Pimenta. Ich liebe sie!

    Lambretas

    Lambretas

  • Bolinhos de Bacalão, Queijo oder Peixe: Kleine frittierte Bällchen aus Kabeljau, Käse oder Fisch. Wird mit Molho de Pimenta gegessen
  • Pititingas: kleine, frittierte Anchovis, die hauptsächlich aus Panade bestehen und in Molho de Pimenta getaucht und mit Vinaigrete und Farofa gegessen werden.

    Pititngas

    Pititngas mit Vinaigrete und Farofa

  • Caldo de Sururu: Sururu sind kleine Miesmuscheln, eine Art, die es angeblich nur hier gibt. Außerdem sind Kartoffeln, Cashewkerne und Kokosnussmilch in der Suppe. Wird ebenfalls mit Molho de Pimenta nach Geschmack verfeinert. Schmeckt sehr gut!
  • Queijo Coalho: mein Lieblingssnack, gegrillter Käse, ähnlich wie unser Halumi. Wird nach Geschmack in Pimenta oder Oregano gewälzt und mit Melasse übergossen. Nicht im Restaurant essen, sondern bei den zahllosen Räuchertöpfchen schwenkenden Verkäufern am Strand – im Restaurant fehlt der Holzkohlegeschmack!

    Queijo Coalho - gegrillter Käse

    Queijo Coalho – gegrillter Käse

  • Acarajé: mit getrockneten Garnelen, Vatapá, Caruru und Pimenta gefüllte “Brötchen” aus in Dende-Öl fritierter Bohnenmasse. Man kann sich die Füllung aussuchen, alles oder nur nach Geschmack; Leider gibt es ab dem 2.12.2015 keinen Salat mehr dabei, aus hygienischen Gründen.
  • Kibe: kleine Frikadellen arabischen Ursprungs. Köstlich!
  • Pastels: Frittierte Teigtaschen gefüllt mit allem möglichen, Fisch, Fleisch, Käse, Tomaten…
  • Street-Food: Außer Acrajé werden noch andere Leckereien, im Überbegriff salgados (Gesalzenes) und doces (Süßes) genannt, auf Salvadors Straßen verkauft. Sind meist sehr lecker.

    Der Verfasser dieser Speisekarte muss etwas geraucht haben...

    Der Verfasser dieser Speisekarte muss etwas geraucht haben…

Zum Sattwerden

  • Carne de Sol, Sonnenfleisch: gesalzenes Rindfleisch, das es meist als Tira Gosto, also Vorspeise, oder auch als Hauptspeise mit mehr Beilagen gibt. Wird meist mit gerösteten Zwiebeln, Salat, Fritten und Farofa serviert. Wenn es gut zubereitet ist, ist es sehr lecker, oft aber auch nur strohstrocken.
  • Moqueca de Camarão: ein Eintopf aus Kokosnussmilch, Dendê-Öl und Shrimps. Anfangs ein ungewohnter Geschmack, doch einfach dann köstlich! Moqueca gibt es auch mit anderen Meeresfrüchten oder Fisch, Camarão ist die beste Variante. Reicht normalerweise für zwei Personen.
  • Picanha: das beste aller Rindfleischstücke, mit dicker Fettschicht, die maßgeblich ist für den Geschmack. Am besten zu genießen als Teil eines Churrascos, der südamerikanischen Art zu grillen. Beim Churrasco wird dem Gast ständig gegrilltes Fleisch meist vom Spieß angeboten. Unbedingt hungrig hingehen!
  • Comida á Kilo ist kein Gericht sondern ein Buffet, das per Kilo bezahlt wird. Es ist mittags sehr beliebt und eine gute Möglichkeit die vielen exotischen Eintöpfe und Gerichte zu probieren wie Maniçoba oder Sarapatel zu probieren.

Beilagen

  • Farofa scheidet in meinen Augen die Brasilianer von den Touristen. Wer sich dieses geröstete Sägemehl aus Maniokmehl übers Moqueca oder Carne do Sol streut, ist auf dem besten Wege, heimisch zu werden. Ich liebe es.
  • Feijão (Fe-ischao) und Feijoada, Feijão, meist schwarze Bohnen, die zu allem gegessen werden. Einfach köstlich. Es gibt auch Feijão mineiro, das sind Black-eyed-peas mit Speck in Farofa. Feijoada besteht aus verschiedenen, meist geräucherten Fleischsorten, Speck und Würsten, die mit den Bohnen gekocht werden. Es ist eine Hauptmahlzeit.
  • Molho de Pimenta: scharfe Soße, die alles verfeinert. Meist aus Tomaten, Zwiebeln, Koriander und Chilis, einfach in ein wenig Wasser. Limettensaft oder Essig angerührt.

    Pimenta oder Chili

    Pimenta oder Chili

  • Vinaigrete: Salat aus gewürfelten Tomaten, Zwiebeln und Koriander
  • Vatapá: ein Püree aus Fisch, Nusskernen, getrockneten Krabben, eingeweichtem Brot, Dendê-Öl, Kokosmilch und Gewürzen
  • Banana cozida, gekochte Banane ist eine beliebte Beilage zum Gegrillten. Ich hebe sie mir allerdings lieber fürs Dessert auf.

Getränke

  • Caipiroska, Kiwiroska, Morangoroska – zu den Früchten (Limone, Kiwi, Erdbeeren) kommt Wodka. Kein Brasilianer, der es sich leisten kann, trinkt gewöhnlichen Caipirinha mit Zuckerrohrschnaps. Roskas sind mit fast allen tropischen Früchten erhältlich.
  • Cachaça oder Aguadente – bissiges Wasser oder Zuckerrohrschnaps ;-) Es gibt wirklich guten, teuren, der es durchaus mit Whisky aufnehmen kann
  • Cerveja: Bier! Gut sind Original und Itaipava. Chopp (Schoppi) ist Bier vom Fass. Flaschenbier wird immer mit allen geteilt – so bleibt es auch wirklich kalt. Eiskalt! Ist die Flasche leer, bestellt man eine neue: Mais uma!
  • Aqua de Coco oder Coco Gelada: Gekühltes Kokoswasser. Lecker und gesund! Außerdem das Beste gegen Durchfall und Magenverstimmung, weil es sauber und isotonisch ist.

    Coco Gelada, frisches, gekühlts Kokosnusswasser

    Coco Gelada, frisches, gekühlts Kokosnusswasser

  • Cafezinho: ein kleiner Kaffee mit viel Zucker, der Tote nicht schlafen lässt. Manchmal immer noch im Preis eines Essens einbegriffen. Es ist der einzige Kaffee, den ich trinke, denn er ist köstlich. Doch leider wird mittlerweile gerade in den Lokalen der oberen Preisklasse oft Kapselkaffee angeboten, der mit dem Original nicht mithalten kann. Tut mir leid, da irrt George Clooney!

Dessert, Frühstück, Früchte

  • Açai: Eis aus den Früchten der Kohlpalme, sehr beliebt
  • Doces – Süßigkeiten. Tut mir Leid, da muss ich passen. Ich esse zum Dessert lieber noch eine Vorspeise… Die, die lieber Süßes mögen, werden auf ihre Kosten kommen. Das sagen meine Freunde.
  • Beiju: kleine Fladen aus Maniokmehl. Gibt es fertig im Supermarkt. Mit Butter bestreichen und kurz in den Ofen, bis sie knusprig werden. Oder in Santo Amaro am Markt kaufen, dort sind sie süß und mit Kokosnussraspeln verfeinert. Es gibt sie aber auch als warme, weiche, gefüllte Fladen.
  • Zum Frühstück werden meist süße Kuchen gegessen. Oder gebratene Kochbananen, Banana frita, mit Zimt und Zucker bestreut. Lecker und leicht selbst zu machen: Kochbananen sehen aus, als hätten sie auf beiden Seiten einen Stiel. Schälen, in Streifen schneiden und in Butter braten. Roh sind sie hart und ungeniesbar
  • Früchte: Kosten, kosten, kosten…

    Acerola - viel Vitamin C!

    Acerola – viel Vitamin C!

Außer abends in sehr guten Restaurants kommt kein Mensch in Brasilien auf die Idee, ein Gericht alleine zu essen. Es werden immer direkt mehrere Teller und Gabeln gebracht, jeder isst von jedem. Die Rechnung wird von einem gezahlt, der muss sein Geld dann eintreiben… Man kann aber auch direkt je die Hälfte zahlen. Oder so. Servicegebühr ist inbegriffen, Trinkgeld gibt es nur bei außergwöhnlich gutem Service. Aufrunden wird nicht verstanden.

Abends im Restaurant zieht Mann lange Hosen an, Flip Flops sind verpönt.

Restaurants:

Oscarito: In Vilas do Atlantico hinter der Tankstelle. Bestes Comida a Kilo

Restaurant Maria de Sao Pedro im Mercado Modelo: Könnte eine Tourifalle sein, ist aber sehr gut und preiswert. Gute Caldo de Sururu

DAS: Bahia Marina, gute Meeresfrüchte, keine landestypische Küche

Café do Forte: Bahia Marina, gute Pastels, Kibe (Arabe), Lambretas. Alles andere haben wir noch nicht gekostet.

Cafe de Forte

Cafe de Forte

Solar d’Uniao: neben der Bahia Marina am Berg, gute untypische Küche; interessant sind die Jam Sessions am Samstagabend von 18:00 bis 21:00, haben nichts mit dem Restaurant zu tun.

Acrajé da Dinha: Rio Vermelho, gilt als bestes Acaraje der Stadt

Cheiro de Pizza: Am Dique de Tororó neben dem Stadion, beste Pizza der Stadt

Tijupá: Avenida Men de Sá, 9 – Ribeira, große Auswahl an Moquecas, gut

Guten Appetit, lasst es euch schmecken!

Und verratet mir bitte im Kommentar, was euch in Bahia am besten schmeckt!

Jessica von yummitravel hat zu der Blogparade “Mein kulinarischer Urlaub” aufgerufen, an der ich mit diesem Artikel teilnehme. Die Blogparade geht noch bis zum 15.12, falls noch jemand teilnehmen möchte.

Weitere Teilnehmer sind bisher:

Frollein Keks und Herr Brot  – Unser Urlaub kulinarisch und in Mitbringseln
Welten-bummeln.de – Tapas – klein aber oho!
Reisenomadin – Der Geschmack Liguriens
reisen-fotografie.de – Kulinarischer Urlaub in den USA?
TavelWorldOnline Traveller – Kochkurs für Waldviertler Spezialitäten in Wien
Couchabenteurer – Mein kulinarischer Urlaub & deine leckere Entdeckung?
Ferngeweht – Essen und trinken in Prag
Work & Travel und Backpacking – Essen in Chile, Lecker!
Joyce Summer – Mein kulinarischer Urlaub
Uruguay Eleben! – Uruguayische Küche
Me, Wasabi –Sahimi in Südkorea

21. November 2015
von Steffi
Keine Kommentare

A wie Alemanha?

Stellt euch mal einen riesigen Ameisenhaufen vor. Und davor 40000 schwarzrote Ameisen, die durch rund 10 Türen da hineinwollen. Ja, richtig, Türen oder auch geöffnete Gittertore, die kaum weiter als eine gewöhnliche Eingangstüre sind. Also pro Tür drängen rund 4000 Ameisen hinein, wobei keine Ameise wirklich weiß, ob sie jetzt bei der Tür ist, die zu ihrem Platz in dem Ameisenhaufen führt.

Ja, es ist kaum zu glauben: Es ist ein wohlgeordneter Ameisenhaufen, jede schwarzrote Ameise davor hat einen bestimmten Platz darin. Nur wissen nicht mal die gelben Wächterameisen, wo es lang geht. Sofern sie überhaupt auffindbar sind…

Und so krabbeln die von ganz links nach ganz rechts, die von ganz rechts nach ganz links, die, die schon fast oben an ihrem Platz sind wieder hinunter, weil oben die Tür verschlossen ist, während die von unten hinaufdrängen.

Ohne Worte

Ohne Worte

Am nächsten Tag habe ich Muskelkater, so viele Treppen stiegen wir auf und ab!

Denn ja, auch wir gehören zu diesen schwarzroten Ameisen, auch wenn wir nicht in diesen Farben gekleidet sind. Auch wir möchten ins Fonte Nova, das größte Stadion in Salvador. Normalerweise spielt Vitória nicht in dem großen Stadion, doch heute geht es um das goldene BlAtt: Den Aufstieg in die erste Liga.

Wir treffen uns mit Lucas, dem Sohn unserer ehemaligen Haushaltshilfe, vor unserer Lieblingspizzeria am Dique de Tororo. Es ist schon ein Wunder, dass wir ihn finden, denn es tummelt sich rund die Hälfte der Fans vor dem südlichen Eingang. Mit ihnen Händler aller Art: Erdnüsse, Fleischspieße, Bier, Wasser, Fanartikel, Süßigkeiten, Zuckerwatte… Dazwischen Autos, Motorräder und Policia Militar. Brasilianischer Festtagswahnsinn pur!MH kleine Kamera Fonte Nova (19)

Die suchen Ärger

Die suchen Ärger

Durch Drängelgitter und Sicherheitskontrollen – Frauen bitte ganz nach rechts, während hunderte hinter uns nach vorne drücken – gelangen wir ins Stadion, finden nach dreißig Minuten Herumirren unsere Plätze. Neben uns sitzen Familien, Väter mit kleinen Kindern, viele Frauen. Von der gegnerischen Mannschaft ist keiner da: Der Ort Luverdense ist einfach zu weit weg, irgendwo im Pantanal. Also feuern 40000 Menschen ihre Ameisenkönige an.

MH kleine Kamera Fonte Nova (34)

Ja, ihr merkt es schon, Fußball sagt mir nichts. 20 Mann rennen einen Ball hinterher. Die Spieler bekommen ein Vielfaches dessen, was ihre Fans verdienen. Wofür eigentlich? Mit dem, was der Transfer der Spieler kostet, könnte man so viel Sinnvolleres tun!

Ach, lassen wir das!

Ich mag die friedliche Atmosphäre, beobachte die Väter, die zwischen den Begeisterungsausbrüchen liebevoll mit ihren Kindern umgehen und die Familien und freue mich über das erste Tor, das endlich in der zweiten Halbzeit fällt. Und noch eines. Und noch eines. Lucas strahlt! Die Menschen toben, singen, freuen sich. Und ich freu mich auch, weil es keinen echten Verlierer gibt. Denn für das andere Team geht es nur um einen Platz im Mittelfeld.

Vitória aber, im schwarzroten oder gelben Trikot, steigt auf in die Divisáo A!