Vallee des Roches, Uyuni Tour

8. März 2016
von Steffi
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Salar de Uyuni Tour Tag 3: Vallee des Roches und – Lamas

Das erste Ziel des Tages ist – eine Lagune mit Flamingos! Wenn ich diese Vögel sehe, dann packt mich der waidmännische Ehrgeiz: Ich will ein gutes Flamingo-Foto! Dazu pirsche ich mich durch das matschige Ufer heran – unter meinen Füßen knirscht jungfräuliches Eis!Uyuni 3F

Kalt wird es hier oben, selbst jetzt im ausklingenden Sommer. Gestern Abend fegte ein eisiger Wind durch das Herbergsdorf. Staubig war er auch. Wie halten es Menschen hier oben nur aus? Ich bin hin und her gerissen: Für mich ist das purer Wahnsinn, aber ich bin auch voller Dankbarkeit: Ohne diese leidensfähigen Menschen könnte ich diese einzigartige Landschaft nicht sehen, oder ich würde dabei glatt erfrieren.

Heute ist der Tag der Steine: Den Anfang macht der Steinerne Baum, der in einer Dali-artigen Wüste liegt. Dann gelangen wir zur schwarzen Lagune, die allerdings anders beschaffen ist als die vorherigen: Es ist ein Kratersee. Hübsch, doch uns gefallen die Steinformationen an seinem Ufer viel besser: Sie regen unsere Fantasie an, wir erkennen Gesichter und Figuren.

schwarze Lagune, uyuni Tour Tag 3 von Tupiza aus

An der schwarzen Lagune

Es wird grüner, die zahlreichen Lamas, scheuen Vicuñas und seltenen Nandus finden mehr zu fressen. Uns überrascht das Tal der Steine, Vallee des Roches. Weder hab ich je davon gehört oder gelesen, noch hatte es irgendjemand angekündigt: Dabei ist es der Höhepunkt des Tages, viel schöner und eindrucksvoller als die Dali-Desert am ersten Tag. Hier können wir nach Herzenslust herumklettern, in kleinen Höhlen meditieren oder Gestalten in die Felsen interpretieren…

Vor allem Tomy ist hin und weg!

Uyuni 3 (6)

Später geht es nach links in ein breites, grünes Flusstal, in dem Lamas weiden und Quinoa wächst. Doch der Schein trügt: Es geht wieder hinauf, bald breitet sich vor uns eine weite Ebene aus. Und in ihr liegt Jallala, mitten im Staub, mit einem Fußballplatz und Eisennbahnschienen. Außer uns ist kein Mensch zu sehen, so als hätten sich alle verschanzt, weil gleich der Zug mit den berüchtigten Revolverhelden ankommt, die John Wayne zur hohen Mittagszeit an den Kragen wollen.

Jallala

High Noon – John Gus Wayne wartet auf den Zug

Der wird dann hier begraben:

Friedhof in Jalalla, Uyuni Tour Tag 3 von Tupiza aus

Friedhof in Jallala

Oder nein, doch die anderen. Jedenfalls sind die Toiletten das beste Haus im Ort.

Die Toilette ist ganz links

Die Toilette ist ganz links

Hier beginnt der Salar Chiguana. An seinem anderen Ende, etliche Quinoafelder und Kakteen bestandenen Hügeln weiter, liegt unser Quartier: Ein Salzhotel.

Es befindet sich – wie kann es anders sein – in einem von Gott verlassenen Nest und sieht von außen alles andere als einladend aus. Drinnen ist es überraschend freundlich und hübsch. Der Begriff Hotel ist allerdings unglaublich übertrieben: Die Betten sind diesmal nicht aus Beton, sondern aus Salzziegeln, ebenso die Tische und Bänke. Immerhin gibt es eine warme, saubere Dusche. Und zwei Haken an den Wänden! Welch‘ ein Luxus!

Salzhotel

Salzhotel

Im Gang dahinter liegen die Küchen: Jede Tour bringt ja eine eigene Köchin mit, jede hat dort ihr eigenes Reich mit Kochplatten, an denen die mitgebrachte Gasflasche angeschlossen wird, einer Spüle und einem Bett. Spätestens hier steigt meine Bewunderung für Lidia ins Unermessliche: Schon vor fünf Uhr früh stand sie in der Küche an der Laguna Colorado und bereitete unser Mittagessen, ein Picknick aus gebratenen Hähnchen mit Salat, Reis und Kartoffeln, vor. Jetzt bereitet sie Lasagne fürs Abendessen, bäckt Brot fürs Frühstück und kocht das Mittagessen vor. Ich glaube nicht, dass sie vor Mitternacht ins Bett kommt.

Danke, Lidia!

Salzhotel, Uyuni Tour

Aufenthaltsraum und Eßzimmer im Salzhotel

Wir schlafen alle zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder richtig gut: Das Salz hält recht warm, gibt ein angenehmes Raumklima und vor allem sind wir ein paar hundert Meter tiefer: In den Nächten zuvor schnappten wir alle trotz Kokablättern, Spezial-Kräutertee von Lidia (ungenießbar, aber hilfreich gegen höhenbedingte Kopfschmerzen) und Sorojchi-Pillen nach Luft.

Aber bevor wir schlafen gehen, besuche ich noch die Lamas – auch sie erwecken die Jägerin in mir: Ich brauch ein Foto! Das gefühlte hundertste mit einem Lama drauf…

Uyuni 3 (13)

Das obligatorische Lama

INFO

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7. März 2016
von Steffi
2 Kommentare

Salar De Uyuni Tour Tag 2: Flamingos, Lagunen und dösende Vulkane

Der Tag der Flamingos in salzigen Lagunen und anderen Höhepunkten beginnt mit – Lamas.

Solar de Uyuni Tour von Tupiza aus, 2. Tag: Lagune, Flamingos, Vulkane

Ein buntgeschmücktes Lama

Wieder führt die Piste über Stock und Stein, doch heute sind die Flussbetten schon mal mit etwas Wasser gefüllt. Das ist hübscher als gestern, dennoch wird die Landschaft rauer und trockener. Die ersten Lagunen, auf die wir treffen, sind die stinkende Lagune und eine, von der Borax abgebaut wird. Ihr Ufer ist salzig weiß, darin staken ein paar Flamingos herum. Vier Arten gibt es in den Lagunen, nicht alle überall und wir können sie sowieso nicht unterscheiden. Doch Flamingos sind etwas Großartiges!

Solar de Uyuni Tour von Tupiza aus, 2. Tag: Lagune, Flamingos, Vulkane

Borax und andere Salze und Flamingos

Unser nächstes Ziel ist die Dali-Desert, eine kleine Sandwüste, in der Steine wie in einem Gemälde von Dali herumliegen. Das sieht toll aus, sicher, doch die Piste führt viel zu weit davon entfernt vorbei: Wir sehen sie nur aus der Ferne.

Solar de Uyuni Tour von Tupiza aus, 2. Tag: Dali Desert

Dali Desert

Pünktlich zur Mittagszeit sind wir bei der Laguna Verde: Zur Tagesmitte verfärbt sich ihr sonst klares Wasser und wird türkis, manche sagen smaragdfarben. Und woran das liegt, daran scheiden sich wieder die Geister: Unser Buch sagt, die Sonneneinstrahlung und die Reaktion von Plankton mit den darin enthaltenen Salzen sind dafür verantwortlich. Unsere Fahrer sagen: Es ist der Wind. Dieser sorgt dafür, dass sich die farbgebenden Salze (und vielleicht auch das Plankton) nicht absetzen Wie auch immer: Der Anblick dieses türkisfarbenen Sees vor dem 5920 m hohen Vulkan Licancabur ist atemberaubend schön!

Uyuni Tour von Tupiza aus, Tag 2: Laguna Verde vor Vulkan Licancabur

Laguna Verde vor dem Vulkan Licancabur

Um uns herum liegen überall ockerfarbene bis rötliche Berge, in der Ferne taucht immer wieder ein Vulkan auf. Wir fahren durch ein relativ aktives Vulkangebiet. Mutter Erde ist schroffer hier, und auch um einiges wacher! Sie atmet und verdaut und blubbert und wärmt ihr Blut: Wir halten an einer heißen Quelle. Während wir im bis zu 40 Grad warmen Wasser suhlen, zaubert Lidia wieder in der einfachen Küche, die den Touranbietern dort zur Verfügung steh, etwas Leckeres. Diesmal gibt es würziges Rindfleisch mit Gemüse, die beiden Vegetarierinnen aus dem kollegialem Jeep bekommen gebackenes Gemüse.

Solar de Uyuni Tour von Tupiza aus, 2. Tag: Thermalquelle

In der Thermalquelle

Nach dem Essen besuchen wir den Geysir de Mañana, der nur morgens früh Dampf speihen soll. Nun, er tut das den ganzen Tag. Morgens bewegt sich nur kein Lüftchen, da bläst er 10 Meter in die Höhe, jetzt verweht ihn ein sturmartiger Wind. Neben ihm dampft und brodelt es in kleinen lavagefüllten Becken. Hier möchte ich Pachamama, Mutter Erde, nicht zu nahe treten! Wenn die hier Durchfall bekommt, schau ich alt aus!

Aber schön ist sie trotzdem! Unglaublich schön sogar. Und hier in Bolivien zeigt sie eine ihrer Schokoladenseiten – der Höhepunkt unserer bisherigen Reise. Hat oberflächlich nichts mit Segeln zu tun, aber ohne unsere Segelreise wären wir vermutlich nicht hier.

Tatsächlich befinden wir uns in unmittelbarer Nachbarschaft des Vulkans Uturuncu. Und der hat es in sich: Es ist ein Supervulkan von enormer Größe. Und er wächst bis zu zwei Zentimeter im Jahr. Niemand weiß, ob Pachamama hier nur tief Luft holt – oder ob sie sich gegen die globale Erwärmung wehren wird: Bei einem Ausbruch ist die nächste Eiszeit garantiert.

Solar de Uyuni Tour von Tupiza aus, 2. Tag: Lagune, Flamingos, Vulkane - der Uturuncu

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber wir glauben es ist der Uturuncu

Nach wie vor treffen wir auf Lamas und ihre wilden Verwandten, die Vicuñas. Unsere Augen können kaum etwas Grünes erkennen, aber diese Tiere weiden hier! Manchmal gibt es „Wiesen“ mit den langen, borstigen Grasbüscheln mit denen die Dächer gedeckt werden. Fressbar sind diese allerdings offenbar nicht.

Vicunas

Vicunas suchen auf dem kargen Boden nach Gras – der Vordergrund täuscht: normalerweise ist es nur braun!

Am späteren Nachmittag erreichen wir unsere Betonbettenunterkunft bei der Laguna Colorada, laden Lidia, die Küchenutensilien und unsere Rucksäcke ab und begeben uns auf Flamingobeobachtungstour: Über 5000 Nester werden hier gezählt, der seltene Anden-Flamingo brütet hier. Und er ist uns hold, genauer vier oder fünf Stück davon: Sie lassen uns so nahe heran, dass wir einige gute Fotos schießen können.

Flamingos in der Laguna Colorada, Uyuni Tour von Tupiza aus

Flamingos in der Laguna Colorada

Laguna Colorada, Uyuni Tour von Tupiza aus

Laguna Colorada

Laguna Colorada mit Flamingos, Uyuni Tour

Laguna Colorada mit Flamingos

Lamas an der Laguna Colorada

Lamas an der Laguna Colorada

Übrigens gibt es hier auch Lamas…

INFO

Alle Bolivien Info unter Downloads & Tipps

Uyuni Info bei Beitrag für den ersten Tag

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7. März 2016
von Steffi
2 Kommentare

Salar de Uyuni Tour Tag 1: Lamas, sanfte Berge und Millionen Sterne

Nach dem Mittagessen bedient sich Felix, unser Fahrer, großzügig aus der Tüte mit den Kokablättern. Wie eine Kuh stopft er sie sich in den Mund. Kurze Zeit später wird er richtig wach: Er gibt Gas, lässt alle anderen Fahrer hinter sich und fährt vorzugsweise Off-Road.

Nicht, dass die Straße etwas mit einer solchen gemeinsam hätte…

Wir starten die typische Salar de Uyuni Tour von Tupiza aus, weil andere Reisende uns dazu geraten haben: Die Tour wäre umfangreicher, die Jeeps besser und die Fahrer nicht betrunken. Außerdem baut sie auf, der Höhepunkt, der Salar de Uyuni, kommt zum Schluss. Und Tupiza ist auch netter als Uyuni.Uyuni 1 (4)

Um acht Uhr morgens geht es vor unserm Hostel los. Wir sind zu sechst in dem Jeep: ein junges britisches Pärchen im Gap-Year zwischen Uni und Arbeit, Tomy und ich, Lidia, die Köchin und Felix, der Fahrer. Gleich hinter Tupiza hört die asphaltierte Straße auf, wir folgen einer Lehmpiste hinauf in die Berge. Oben dann der erste Höhepunkt: Der Blick hinunter auf eine von Erosion geschaffene rot-braune Mondlandschaft. Felix versichert uns, dass es des nachts hier Pumas gebe… Von wegen nur am Amazonas!

Fahrt von Tupiza nach Quetana, Uyuni Tour

Hier soll es Pumas geben

Nach jedem durchquerten ausgetrockneten Flussbett – und es sind einige – öffnet Felix die Fahrertür und blickt prüfend nach hinten. Schließlich wird es ihm zu bunt: Wir haben einen platten Reifen und der wird erst mal gewechselt. Außer einem Ersatzreifen führen wir auch Werkzeug, extra Benzin, eine Gasflasche, Teller und Tassen und jede Menge Nahrungsmittel mit uns, das meiste davon neben unseren Rucksäcken am Dach.

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Später erfahren wir, dass die Jeeps meist einem Geldgeber gehören, der sie den Fahrern zur Verfügung stellt, welcher dann für einen Touranbieter fährt. Der Jeep ist also Felix‘ Einkommen, dementsprechend pflegt er ihn auch. Jeden Abend, oft liegen wir schon im Bett, pflegen er und sein Kollege, mit dem wir gemeinsam unterwegs sind, ihre Autos. Viel länger als zwei, drei Jahre halten sie die Beanspruchung und das Salz trotzdem nicht aus.

Bald geht die Fahrt weiter, mal durch ein grünes Tal, in dem Lamas weiden, dann wieder über karge Höhen, auf denen auch Lamas weiden. Hie und da stieben zwei oder drei Nandus, Strauß ähnliche, in Südamerika heimische Vögel, davon. Und dann weiden da wieder die mit bunter Wolle geschmückten Lamas, unzählige!

Lama, Uyuni Tour, Tupiza bis Quetana

Lamas

Die Berge ruhen wellig und sanft links und rechts von uns, bedeckt von borstigem Gras. Mir kommen sie wie die Rippen der schlafenden Mutter Erde vor. Mich wundert es nicht, dass die Menschen in dieser Abgeschiedenheit ein besonderes Verhältnis zu Pachamama, Mutter Erde entwickelt haben: Ich habe das Bedürfnis sie zu streicheln und warte darauf, dass sich ihre hügelige Brust im Rhythmus ihres Atems heben und senken.

Uyuni 1 (12)

Aber natürlich tut sie nichts dergleichen.

Unser Mittagessen nehmen wir in einem Adobedorf in einer Art Garage ein.

Danach kann Felix nicht mehr in den ersten Gang schalten, etwas blöd, denn es geht ziemlich bergauf und bergab. Wir erreichen eine alte spanische Goldgräberstadt, Klein Machu Picchu genannt. Die Stadt ist zwar genauso verfallen, aber nicht annähernd so alt. Einst standen hier 23 oder 24 Kirchen, jede Woche wurden wenigsten zwei Hochzeiten gehalten. Doch die Korruption blühte, die Gläubigen flehten Gott um Hilfe an. Der sandte eine Frau – und hier wird die Sache unklar. Jedenfalls war das das Ende der Stadt. Heute leben nur diese hasenartigen Wesen, vermutlich Chinchillas, dort.

Boliviens Machu Piccu

Boliviens Machu Piccu

Während wir durch die Ruinen geistern, sind die Fahrer sämtlicher Touranbieter, insgesamt acht, damit beschäftigt, das Getriebe unseres Jeeps wieder in Ordnung zu bringen. Keiner von ihnen fährt weiter, bevor wir nicht wieder fit sind. Danach nehmen sie uns in die Mitte, bis unser Fahrer sicher ist, dass alles wieder in Ordnung ist.Uyuni 1 (13)

Dann greift er zu den Kokablättern…

Und überholt alle. Das hat den Vorteil, dass wir als erstes an der Unterkunft sind und uns unser Zimmer, das wir mit unseren Mitreisenden Ben und Toni teilen, aussuchen können. Nicht dass es da viel Wahl gäbe: In jedem Raum stehen vier bis fünf Betonsockel, auf denen eine Matratze und eine dicke Decke samt Kopfkissen liegen. Sonst ist nichts in dem schmucklosen Raum. Das Fenster führt in den ebenso spartanischen Essraum, es gibt zwei Toiletten – Klopapier ist selbst mitzubringen – und eine Dusche, die keiner benutzen mag. Es ist mehr als einfach, erfüllt aber seinen Zweck. Lidias Abendessen, heiße Suppe und Gemüsefleisch-Frikadellen, tut uns allen gut.

Und dann heißt es, sich warm anzuziehen für den Höhepunkt des Tages, ja vielleicht des Jahres:

Der Sternenhimmel mit Milchstraße, anderen sichtbaren Galaxien und Millionen von Sternen!

Das, was hier oben in der sauberen und trockenen Luft an Sternen sichtbar ist, ist für uns Tieflandbewohner einfach unvorstellbar. Nicht mal der Sternenhimmel durchs Fernglas auf See gesehen gibt auch nur annähernd einen Eindruck davon – dazu ist die Luft dort zu feucht.

Diesen Sternenhimmel werde ich nie vergessen! Dieser Anblick alleine lohnt die Tour! Wobei fast jede Minute dieses Tages eindrucksvoll war!

INFO

SALAR DE UYUNI

Beste Reisezeit: Vermutlich September bis Oktober, nach dem eisigen Winter und vor der Regenzeit, wenn die Flamingos wieder da sind.

Uns wurde mehrfach gesagt, dass die Touren von Tupiza besser und schöner seien, als die von Uyuni aus. Es gibt Touren von einen bis zu fünf Tagen Länge, die längeren schließen auch Vulkanbesteigungen ein. Drei Tage ist ein guter Kompromiss. Wer nur den Salar besucht, versäumt das Beeindruckenste. Die Quartiere sind sehr einfach, es soll allerdings auch bessere geben, das ist eine Preisfrage (nur von Uyuni aus). Wer mag, kann auch auf einem Motorbike die Tour machen. Je nach Geldbeutel ist einiges möglich!

TIPP: Vor allem im Winter (Mai bis Oktober) kann es nachts extrem kalt werden, dann reichen die Decken in der Unterkünften eventuell nicht und ihr braucht einen Schlafsack.

Touranbieter in Tupiza: Torretours

In Uyuni hat uns Tomys Neffe Red Planet empfohlen

Übernachten und Essen: Sowohl Uyuni als auch Tupiza sind reine Uyuni-Tour Orte, ausgerichtet auf junges Backpackerpublikum: Einfache Unterkünfte und Pizza!

TIPP: Überlegt auch vorher, welche Fotos ihr machen wollt! Bei den Touranbietern und im Internet gibt es ja viele Anregungen. Und zieht alte Klamotten an, ihr liegt dabei im feuchten Salz! Auf den Schatten achten, wenn der stimmt, wirken die Fotos noch „echter“. Generell ist eine Kamera mit altmodischen Sucher besser, auf den Displays lässt sich die genaue Position der Personen kaum feststellen.

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Espreso del Sur, Bahnfahrt in Bolivien

4. März 2016
von Steffi
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Espreso del Sur oder was Bus und Bahnfahrt mit Segeln gemeinsam haben

„Diese Fahrt ist ungefähr so aufregend wie eine Atlantiküberquerung.“ Sagt Tomy.

Und damit hat er Recht. Um zum Bahnhof in Oruro zu kommen, müssen wir erst mal vier Stunden mit dem Bus von La Paz durchs Altiplano nach Oruro fahren. Hinter El Alto wird die Fahrt eintönig. Nichts als Gras, ein paar Hütten, ein paar Felder. Da sind ja fast Wellen abwechslungsreicher anzusehen!

Doch ab Oruro wird es spannend: Von dort fahren die Züge nach Uyuni, Tupiza und Villazón.

Espreso del Sur, Zug in Bolivien

Die Königin winkt zum Abschied

Der Zug, der Espreso del Sur, steht schon da, als wir ankommen. Er besteht aus einem Gepäckwagen, den Waggons der dritten Klasse, der mittleren Klasse, dem Speisewagen und der Ejecutivo-Klasse, also aus sechs bis sieben Waggons. Wir müssen unsere Rucksäcke im Gepäckwagen abgeben. Dann werden wir von einem Schaffner wie aus dem Bilderbuche – Mütze, Schnäuzer, Uniform – an unserm Platz geführt.

Die Abfahrt dieses Zuges ist ein Ereignis, kein Wunder, fährt er doch nur zweimal in der Woche!* Erst dockt die Diesellok an, dabei rücken wir bestimmt drei Meter nach hinten. Dann bimmelt eine Glocke, schließlich tutet die Lok. Menschen stehen am Bahnsteig, machen Fotos, winken zum Abschied.

Espreso del Sur, Bahnfahrt in Bolivien

Die Diesel-Lok

Tuut-Tuut macht die Lok und los geht es, entlang eines Parks, mitten auf der Straße, durch ein Wohngebiet. Und wieder warnt Tuut-Tuut die Lok.

Ich fühle mich in meine Kindheit zurück versetzt.

Tatam-tatam, tatam-tatam nimmt der Espreso del Sur Fahrt auf, unterbrochen von Bums und Klack, rumpeln und poltern. Manchmal hoppelt der Zug wie ein Hase, ich wundere mich nur, dass er nicht von den Schienen springt. Er schaukelt hin und her, wir fühlen uns wie in den Wellen des Atlantiks. Auch die Lautstärke ist ähnlich. Schnell ist der Zug auch nicht, braucht er doch für die rund 600 km nach Tupiza gute 12 Stunden.

Espreso del Sur, Zug in Bolivien

Wir fahren mitten durch dem See

Nachdem er Oruro verlassen hat, fährt der Zug mitten durch einen See. Komorane und Enten leben darin, hunderte Flamingos fliegen aufgeschreckt davon. Welch‘ ein Schauspiel!

Flamingos, Popoo See

Flamingos fliegen aufgeschreckt davon

Der Poopó-See steht mit dem Titicacasee durch einen Fluss in Verbindung. Einst – vor ein paar hunserttausend Jahren – war das ganze Gebiet ein riesiger See, der hinunter bis Uyuni reichte.Heute ist viel ausgetrocknet und scheint mehr und mehr trocken zu fallen.

Irgendwann wächst in der Höhe auf dem salzigen und trockenen Boden nur mehr Quinoa und etwas Gras: Zu viel zum Leben und zu wenig zum Sterben, für die Rinder, Schafe und Lamas, die in der kargen Landschaft Futter suchen.

Altiplano, Bolivien

Llamas rennen um ihr Leben

Hie und da sieht man straubige Westerndörfer oder halb verfallene Farmen. Als die Sonne untergeht, beschleicht uns unweigerlich der Gedanke: Werden uns die Apachen überfallen?

Um uns abzulenken, gehen wir in den Speisewagen: Da wir bis Tupiza fahren, ist ein Abendessen, Huhn oder Vegetarisch mit einer Flasche Fanta, im Fahrpreis inbegriffen. Es ist sogar weitaus besser als manches Menü in einem Flugzeug.

Um etwas zehn Uhr erreichen wir Uyuni, wo viele austeigen, denn es gilt als der Ausgangspunkt für die Touren zum Salzsee Uyuni. Danach verteilt der Schaffner Kissen und Decken und löscht das Licht. Um drei Uhr morgens erreichen wir Tupiza. Der immer noch wie aus dem Ei gepellte Schaffner, säubert erst die Haltegriffe vom Staub, dann können wir aussteigen. Wir sehen zu, wie außer Rucksäcken und Koffern auch Pakete, alte Tische und Stühle ausgeladen werden. Dann gehen wir rund 500m zu unserm reservierten Hostel, klingeln einen verschlafenen Pförtner raus, der keine Ahnung von einer Reservierung hat. Aber immerhin, wir bekommen ein Zimmer.

Wir liegen schon im Bett, als ein langes Tuut-Tuut, die Weiterfahrt des Espreso del Sur ankündigt und mich lächelnd einschlafen lässt:

Diese Zugfahrt war ein Erlebnis aus einer anderen Zeit.

INFO

Die Abfahrtzeiten de beiden Züge Espreso del Sur und Wara Wara findet ihr auf www.fca.com.bo

Im März 2016 führ der Espreso del Sur am Dienstag und Freitag um 14:40 und der Wara Wara Donnerstags und Sonntags um 19:00 von Oruro ab. Beide brauchen gute 7 Stunden bis Uyuni und 12 bis 13 Stunden nach Tupiza.

Die Tickets können in La Paz im Büro der FCA gekauft werden, auch am Tag vorher, Straße Sanchez Lima, zwischen der F. Guachalla und der Aspiazu, Sehr unscheinbarer Eingang!

Der Bus nach Oruro braucht drei bis vier Stunden, sie fahren von morgens 4 Uhr praktisch stündlich vom Busterminal in La Paz ab.

Das Busterminal in La Paz, gebaut von Eifel

Das Busterminal in La Paz, gebaut von Eifel

INFO

Busse von La Paz nach Oruro: von 4:30 morgens an praktisch stündlich den ganzen Tag im Busterminal, Tickets am gleichen Tag kaufen

Zug von Oruro nach Uyuni/Tupiza/Villazon: Im Büro der FCA in der Sanchez Lima zwischen, Ticket im Voraus kaufen. Die Züge gehen viermal in der Woche, der Wara Wara Dienstag und Donnerstag, der Espreso del Sur Freitag und Sonntag. Info unter www.fca.com.bo

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Vallee de la Luna – Im Mondtal

3. März 2016 von Steffi | 2 Kommentare

Auf unseren Reiseführer ist nur beschränkt Verlass: Viele Fahrzeiten sind falsch angeben. Nur ist es jetzt nicht fair ihn zu beschimpfen: Ich hätte ja auf der sehr wohl angegebenen Website der Eisenbahn nachsehen können.

Hab ich aber nicht.

Und so hängen wir einen Tag mehr in La Paz herum. Wir könnten den Tag nutzen, und uns auf Mountainbikes die Death Road hinunter stürzen. Nachdem ich mich schon auf gerader, asphaltierter Straße auf dem Fahrrad nicht sehr wohl fühle, werde ich das Schicksal lieber nicht herausfordern. Tomy wiederum weigert sich zum ehemals höchstgelegenen Schigebiet der Welt zu fahren: Er schnappt in La Paz schon nach Luft, nochmal gut 1000m höher muss es für ihn nicht sein. Der Gletscher ist den Liften übrigens quasi unterm Hintern weg geschmolzen.

Bus Nr 43

Bus Nr 43

Also bleibt nur mehr das Vallee de la Luna, ein Halbtagesausflug vom Zentrum aus. Wir steigen vor der Kathedrale San Francisco in den Microbus uns fahren damit eine Stunde bis zum Eingang. Und von jetzt an lass ich Bilder sprechen…

Zurück fahren wir übrigens nur bis zur Talstation der Teleferico Amarello, denn von der ersten Bergstation zu unserem Hostal sind es nur fünf Minuten zu Fuß.

INFO

Abfahrt vor der Kathedrale mit dem bunten Micro Nr 43, oder die Guardia Municipal dort fragen, welcher Minibus hinfährt.

Fahrzeit gut 60 bis 70 Minuten

Oder mit der gelben Teleferico bis zur Talstation und dort in den Bus Nr 43 einsteigen, das ist schneller.

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