13. April 2016
von Steffi
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Test

Demnhst geht es Richtung Norden, also muss ich mit wieder mit dem Senden von Emails per Funk befassen. Wie ging das gleich nochmal???

ICBA

10. April 2016
von Steffi
2 Kommentare

D’ Artagnan, ein Flughafen und eine Ölquelle – Geschichte, gesammelt in Ribeira, Salvador

Na gut, hat nichts mit Segeln zu tun. Und nur am Rande etwas mit Reisen. Gleichzeitig sind es diese Geschichten, die ich unterwegs leidenschaftlich aufspüre und liebend gerne erzähle.

Warum? Weil sie pures Leben sind: Schön, voller Verzweiflung und Hoffnung und nie endend!

Leben, das herrscht auch in der kleinen Gasse hinter der dritten Marina in Salvador, der Saveiro. Wir trinken abends dort bei Maria gerne ein, zwei eiskalte Bier und erfreuen uns an den „kleinen Leuten“. Ich mag sie, aber das ist eine andere Geschichte!

Ele D’Artagnan

Vor ein paar Tagen setzte sich dort ein etwa gleichaltriger, bärtiger Herr neben uns und begann ein Gespräch: Pietro Gallina wäre sein Name.

Pietro wurde im Rom geboren, unterm Forum Romanum, sagt er. Ele D’Artangan war sein Ziehvater und sein Mentor. Und der hat nichts mit den Musketieren zu tun.

Ele D‘Artagnan wurde 1911 in Venedig geboren, von einer Frau, die nicht erkannt werden wollte. So bekam er den Namen Michele Stinelli verpasst, den er sein Leben lang verabscheute. Lange suchte er nach seiner Familie, fand schließlich seine Mutter, eine Lombardi, die bei seiner Geburt Harfinistin an der Scala in Mailand war. Doch die reichen Lombardis wollten nie etwas von ihm wissen. Bis zu seinem Tod jagte er einer Anerkennung, seinem Vater und genug Geld hinterher, was ihn einerseits an den Rande des Abgrunds brachte, andrerseits die Inspiration für seine Bilder war. Er war Musiker, spielte in Filmen von Fellini mit, stand an der Seite von Marcelo Mastroianni vor der Kamera.
In den Fünfzigerjahren nahm er ein Zimmer bei einer geldarmen und kindereichen Witwe, Pietro Gallinas Mutter. Der kleine Pietro begleitete von da an D’Artagnan. In der Folge lebte D’Artagnan auf der Straße, malte sich seinen Wahn von Anerkennung von der Seele, wobei das männliche Geschlechtsorgan eine bunte Rolle spielt, wurde bekannter, fand immer wieder zu den Gallinas zurück, die ihm jedoch auch nicht helfen konnten. Ein paar seiner Werke (Fotos) hängen heute unter dem Künstlernamen D’Artagnan und seinem Herkunftsnamen Michele Lombardi-Toscanini (wobei unklar ist, ob Toscanini, dem er ähnlich sah, sein Vater war) im MOMA in New York. Jene Werke, die Pietro vor dem Verfall auf der Straße rettete, finanzieren heute das Instituto de Cultural Brasil Italia Europa. (Links siehe unten)

Pietro Gallina

Pietro Gallina verschlug es vor 12 Jahren nach Ribeira, wer weiß schon warum! Vielleicht der Liebe wegen, vielleicht, weil sein Geld hier weiter reichte als in Italien, vielleicht, weil sein Ziehvater seine Bilder nicht in Italien haben wollte, und gründete das ICBIE. Pietro Gallinas Augen leuchten, als er uns durch das Kulturzentrum führt. Er hat viel erreicht: Das Gebäude ist in einem guten Zustand, es gibt hier eine der ersten Graffiti-Schulen Salvadors, Mosaik- und Malkurse (auch der Wirt unserer Stammkneipe hat eine Studio unterm Dach), Tanz-, Capoeira- und Theaterunterricht, man kann Deutsch, Englisch und Italienisch lernen. Oder sich ein Buch ausleihen, treffen, quatschen, Musik hören, Lesungen besuchen. Im Garten wachsen Mangos, Kokosnüsse und Basilikum, auch eine kleine, einfache Pousada und ein Museum gehören dazu.

ICBIE

Die Wände im Hof des ICBIE ändern sich ständig

Pietro hat große Pläne: Das Museum will er erweitern, Bücher binden, den Wiener Flügel stimmen lassen. Wie er alles finanziert? Seine Möbel holt er vom Sperrmüll, die Kurse erhalten sich selbst, die Pousada hilft ein wenig, für alles andere muss er immer wieder Werke seines Mentor verkaufen. “Sou pobre, ich bin arm”, sagt er, dabei strahlt sein Gesicht heitere Ruhe aus.

Ribira ICBIE-0423

Der Mann hat gefunden, was sein Ziehvater suchte.

Hidroporto dos Tainheiros

Von Pietro erfahren wir, was die Marina Pier Salvador ursprünglich war: Der erste Flughafen der Stadt!

Aus der Luft ist das Flughafen Layout gut zu erkennen. Screenshot Google

Aus der Luft ist das Flughafen Layout gut zu erkennen. Screenshot Google

1922 landeten dort Cago Coutinho und Sacadura Cabral bei der ersten Überquerung des Südatlantiks von Lissabon über die Kanaren, Kap Verden, Fernando de Noronha, Recife, Salvador, Porto Seguro und Vitoria nach Rio. Damals war der Pier noch aus Holz. In den Jahren 1937 bis 1939 entstand an dieser Stelle ein luxuriöser, internationaler Flughafen für Wasserflugzeuge, mit Wartesaal, Restaurant, Gepäckaufbewahrung und Schaltern. Nachts beleuchteten Fackeln auf Kanus, die Straße des Feuers genannt, die Landebahn. Sirenen warnten die Badenden, Fischer und Ruderer beim Anflug einer Maschine vom Typ Catalina. Am Flughafen Hidroporto dos Tainheiros landeten internationale Stars, wie Errol Flynn, aber auch der Präsident Brasiliens, Getúlio Vargas.

Pier Salvador - Hidroporto dos Tanheiros - einst ein modernes, luxuriöser Flughafen

Pier Salvador – Hidroporto dos Tainheiros – einst ein modernes, luxuriöser Flughafen

Pier Salvador - Hidroporto dos Tanheiros

heute heruntergekommen

Lobato – Öl

Und das hatte wiederum mit dem Öl zu tun. Denn gegenüber, in Lobato, sprudelte die erste Ölquelle Brasiliens. Wobei, so einfach ist es nicht: Bitumen wurde schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in Maraú abgebaut, später auch anderswo. Erdölvorkommen wurden auch schon früher sondiert, es gab schon einige Firmen, die sich im weitesten Sinne mit Ölförderung befassten. Doch in Lobato wurde offensichtlich das erste Mal ein Ölfeld angebohrt. Die Quelle war zwar unwirtschaftlich, aber dennoch der Anfang der Ölindustrie in Brasilien. Übrigens: Die größte Raffinerie Brasiliens ist die in der Bahia dos Todos os Santos, bei São Franciso do Conde, bis die in Maranhão in Betrieb geht.

Die Gegend wurde nach dem Kinderbuchautor Monteiro Lobato genannt, der auch eine der ersten Ölfirmen gründete, mit dem Slogan „Das Öl gehört uns“ ebendieses vor der Ausbeutung durch ausländische Firmen insbesondere aus den USA, schützen wollte. Er hatte nie eine Verstaatlichung im Sinn, sondern wollte, dass der Staat die privaten Unternehmer schützt. 1953 wurden dennoch alle privaten Ölförderer zum staatlichen Konzern Petrobras zusammengeführt.

Der Flughafen in Ribeira verlor 1943 mit dem Bau des Flughafens auf dem heutigen Gelände an Bedeutung und verfiel mehr und mehr. Und das änderte auch die Umwandlung in eine Marina nicht!

Museum ICBIE

Zum Heulen, was aus diesem historischen und einst schönem Gebäude, wurde! Über die Geschichte Ribeiras und Umgebung gäbe es noch viel zu erzählen, davon, dass Amerigo Vespucci, in der Bucht Schutz suchte, von den Kämpfen mit den Holländern, den Unabhängigkeitsschlachten, von Textilfabriken, den Arbeitern, die Häuser auf Pfählen bauten, den Ruderclubs, die schon über 100 Jahre ihre Regatten hier abhalten. Aber dafür geht ihr am besten selbst ins Museum des ICBIE, betrachtet alte Fotos und sprecht mit Pietro. Er kann ein wenig deutsch.

ICBA

The side of ICBIE, Centro do cultura Brsil Italia Europa

Langweilen dich solche Geschichten? Oder magst du sie? Lass es mich wissen! Danke

INFO

Instituto de Cultura Brasil Itália Europa – ICBIE (Englisch, Italienisch und Portugiesisch)
Rua Julio David, 57, Ribeira, Salvador – das Haus mit der Muse an der Seite und den Flaggen davor.
Öffnungszeiten 9:00 bis 18:00
icbie.br (@) gmail.com

Ele D’Artagnan
www.eledartagnan.com

Hostel Piccola: Dort kann man für kleines Geld bleiben, wenn das Boot aus dem Wasser muss. Busse nach Comercio (Bahia Marina) fahren gegenüber der Kirche ab, zurück nach Ribeira beim Lacerda. Kontakt über ICBIE

Pousada Piccola

Pousada Piccola

5. April 2016
von Steffi
6 Kommentare

Mein liebstes Märchen

Mein liebstes Märchen? Rate mal…

Ich bin mir sicher, dass du es schon weißt! Oder?

Märchen haben mich schon immer in ihren Bann und ihre magische Welt gezogen. Ein wenig ist meine Welt bis heute magisch geblieben, auf jeden Fall aber voller Geschichten, Mythen und Märchen.

Aber dieses eine hatte immer eine Sonderstellung inne. Dabei mag ich die Geschichte gar nicht besonders: Der Prinz liebt eine andere und überhaupt ist sie viel zu dramatisch und ohne tieferen Sinn. Zumindest habe ich ihn nie begriffen, nicht mal im Entferntesten.

Doch als Kind sprang ich im damaligen Jugoslawien, das ja immer eine felsige Küste hatte, von Stein zu Stein. Ich gab ihnen Namen, einen großen flachen nannte ich Küche. Und wenn ich dort meine Muschelsuppen kochte, dann stellte ich mir vor, dass ich ganz einfach einen Fischschwanz und Kiemen haben könnte, indem ich untertauchte. So konnte ich zwischen den Felsen schweben und zu den schönsten Muscheln tauchen. Und wenn es mir so gefiel, kletterte ich an Land und – schwups – hatte ich zwei Beine!

Wasser und Land – bis heute kann ich mich für keines der beiden richtig entscheiden, bin hin und hergerissen zwischen dem Leben am Wasser – im geht immer noch nicht, nicht mal mit künstlichen Flossen – und dem Leben an Land. Ich liebe die weiche, warme Seeluft, das Schaukeln meines Schiffes am Ankerplatz, die unmittelbare Nähe des Wassers, wenn wir mit dem Dinghi an Land fahren. Ich liebe es, Buchten und Küsten zu erkunden, nur ins Wasser gehe ich nicht gerne. Und genauso wie ich mich auf unbekannte Inseln und Küsten freue, genauso lockt mich das Land: Mit dem Wohnmobil nach Indien, in die Mongolei, oder von Alaska nach Feuerland fahren – das wäre doch etwas!

Es reißt mich hin- und her zwischen der Liebe zu dem Mann, der die See zum glücklichen Leben braucht, und der Liebe zu meinen Kindern an Land, die nicht viel vom Segeln halten. Die Sehnsucht ist immer bei mir, wie Schaum auf den Wellen. Und das ist in Ordnung so.

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Foto: Joanna Barck

Jedenfalls als wir vor 16 Jahren zum ersten Mal nach Bahia kamen und an den Strand gingen, stand da vor mir die Statue Yemanjas. Und ich wusste sofort, dass es richtig sei, für einige Zeit nach Brasilien zu ziehen.

Seht ihr, da ist es wieder, das Magische…

Mir war auch klar, dass mein Schiff, sollte ich jemals eines haben, den Namen der afrikanisch-brasilianischen Meeresgöttin tragen würde. Sie ist eher die Meerhexe, die mächtige Zauberin, keine verliebte Meerjungfrau, aber eines kann sie wie die Figur in meinen kindlichen Fantasien: Mal Fischschwanz zum Schweben im Meer, mal Beine zum Tanzen wählen…

Und so begleitet sie mich durchs Leben, die kleine …

Kennst du den Titel des Märchens? Und weißt du, wer es geschrieben hat?

Meine_Liebste_Blogparade

Wenn du magst, dann mach mit bei Tamys Blogparade und erzähle von deinem Lieblingsmärchen!

Baumfarne im Nationalpark Amboro

19. März 2016
von Steffi
1 Kommentar

Zu den Baumfarnen im Nationalpark Amboro

Wieder geht es früh los, diesmal zu den Baumfarnen im Nationalpark und Naturschutzgebiet Amboro. Der ist etwas Besonderes: Auf 637000 Hektar tummeln sich 843 Vogelarten, mehr als in gesamt Kanada, außerdem 127 Säugetiere, wie Pumas, Ozelot, Nasenbär, Tapire, viele Fledermäuse, außerdem Fische, Insekten und Reptilien. Der Grund dafür sind 11 verschiedene Ökosysteme – so viel wie Costa Rica, die mit dieser Zahl groß Werbung machen. Diese elf Ökosysteme ergeben sich aus der Lage des Parkes am Übergang von den tropischen Tiefebenen zum Hochland der Anden. Er ist durchzogen von tiefen Tälern.

Bolivien hat eine Menge Naturschutzgebiete und Nationalparks, und alle sind sie ein Dorn im Auge der gegenwärtigen Regierung Morales: Sie wurden auf Druck der internationalen Gemeinde geschaffen, als Ausgleich zum Nachlass der Staatsschulden und als solches als Imperialismus verstanden. Außerdem gibt es unter den Bergen von Amboro Öl und Gas…

Aber noch ist das Gebiet unangetastet. Rundherum liegen Pufferzonen, in denen die Landwirtschaft die bei der Gründung vorhanden war, weitergeführt werden darf. Die dehnt sich auch etwas aus…

Zugänge gibt es nur eine gute Handvoll, zwei oder drei von Süden von Samaipata aus, und ebenso viele im Norden von Buenavista aus. Im Norden kann man nur in der Trockenzeit in den Park, weil ein Fluss den Zugang versperrt. Sollte es regnen, kommt man unter Umständen nicht mehr raus, oder nur unter sehr abenteuerlichen und riskanten Umständen, wie schwimmend und sich dabei festhaltend an dem Schwanz eines Pferdes. Aber das ist nicht unsere Geschichte.Baumfarne im Nationalpark Amboro

Wir stapfen durch den Wald, wieder auf einen von den Guides Samaipatas ausgetretenen Pfad. Wir steigen über umgefallene Baumstämme, oder ducken uns unten drunter durch, halten uns an den steilen und abschüssigen Stellen an Wurzeln und Ästen fest. Wir balancieren auf moosigen Baumstämmen über den reißenden Amazonas –

Na gut, es ist nur ein Rinnsal.

Die zahllosen Bäche hier im Amboro entwässern in den Amazonas – wer weiß, wenn man mal richtig nachmisst, ob der Amazonas dann immer noch in Peru entspringt – oder doch hier in Bolivien, im Nationalpark Amboro?

Amboro, Samaipata

Einer der Quellbäche des Amazonas

Außer ein paar Faltern sehen wir so gut wie keine Tiere, aber dafür jede Menge Baumfarne. Es gibt drei Arten im Park, zwei davon bekommen wir zu Gesicht: Den freundlichen mit dem Blätterröckchen, an dessen Stamm frau sich ruhig festhalten kann und den unfreundlichen mit Stacheln am Stamm. Ersterer wächst in 40 Jahren einen Meter, wir sehen welche, die fünf sechs Meter hoch sind – also über 200 Jahre alt. Manchmal schweben sie wie UFOs über uns,  denn den Stamm können wir dank des Blätterrockes nicht sehen. Die unfreundlichen wachsen schneller, allerdings bilden sie Wurzelausläufer. Und niemand kann sagen, wie alt die Wurzeln sind.

Baumfarne im Amboro nationalpark, Bolivien

Ein unfreundlicher Baumfarn vor den freundlichen

Wunderschön sind sie beide, wenn das Licht durch ihre fedrigen und frühlingsgrünen Blätter scheint.

Und mit diesem Leuchten geht unser Aufenthalt in diesem atemberaubend schönen Land Bolivien zu Ende. In zwei Tagen fliegen wir wieder zurück nach Salvador. Dann werde ich die Infos und Tipps zusammenstellen, und im Sommer, wenn ich wieder auf Urlaub daheim bin, nochmal das eine oder andere zusammenfassen, die eine oder andere Kuriosität würdigen und über die Pflanzen Boliviens, Essen und Trinken sowie die textile Kunst schreiben. Schließlich bin ich ja auch Gärtnerin und Quilterin auf Urlaub!Baumfarn im Amboro Nationalpark, Bolivien
Dieser Bericht ist auch ein Beitrag zur Blogparade Amazonas von Dirk auf planetenreiter.de

INFO

Touranbieter:
Michael Blendinger, Biologe, weiß viel über Vögel und manches über Pflanzen; deutsch, englisch, spanisch
Kaleidoscope Tours, deutsch, englisch, spanisch, niederländisch

TIPP: Die Wege sind anspruchsvoll! Es geht steil hinauf und hinunter, über Geröll und durch Matsch. Alte Schuhe und Kleidung anziehen, am besten lange Hosen und Ärmel, wegen dem Gestrüpp und Matsch.

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El Fuerte, Samaipata

17. März 2016
von Steffi
2 Kommentare

Kennst du diese wichtige Inka-Stätte bei Samaipata?

Samaipata haben vergleichsweise wenige Touristen auf ihrer Reiseroute durch Bolivien. Dabei ist es ein gesegnetes Stück Land – und fest in der Hand der Gringos.

Menschen aus gut 30 Nationen sollen hier leben, wobei ich fast sagen würde: Es ist ein deutsches Nest, oder wenigstens ein europäisches: Es gibt anständiges Brot und Marmelade und Kuchen, viele Hotels, Restaurants und Touranbieter gehören Ausländern, auf der Straße sprechen selbst die „Einheimischen“ schon mal deutsch. Vor rund 30 Jahren hatte Samaipata knapp über 2000 Einwohner. Dann kamen die Gringos und entwickelten den Tourismus. Jetzt hat der Ort wieder über 4000 Einwohner, die Menschen aus Santa Cruz erholen sich hier in den Bergen von der tropischen Hitze.

Samaipata

Samaipata

Samaipata ist wirklich so etwas wie ein kleines Paradies: Es liegt in einem grünen Tal, von malerischen Bergen umgeben. In den Tälern und Bergen rundherum wachsen Kartoffeln, Tomaten, Mais und Pfirsiche, in den Höfen und auf den Weiden gedeihen Rinder, Schweine, Hühner und Truthähne. In den Gärten wachsen sämtliche Pflanzen die einen deutschen oder österreichischen grünen Daumen zum Jucken bringen: Rosen und Lavendel neben Orchideen und Kakteen, Oleander und Bougainvillea sowie Maracuja, Pflaumen und Brombeeren für den Gaumen.

Im Garten des Landhaus

Im Garten des Landhaus

Rund um Samaipata

Rund um Samaipata

Und es ist einfach schön rundherum!

Die Wasserfälle von Cuevas sind ein beliebtes Ausflugsziel. 100 Bolivanos kostet uns die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi, zwei Stunden Wartezeit vor Ort für den Taxler inbegriffen. Erst spazieren wir entlang eines Baches ein wenig ein Tal hinauf. Dabei tanzen uns blaue Morpho-Falter und orange Monarch-Falter vor der Linse herum, sie lassen sich aber nur schwer fangen! Dann folgen drei Wasserfälle, wobei der oberste der schönste ist: Er ist relativ hoch und fällt in ein sandiges, knöchel- bis knietiefes Becken mit Sandstrand – zumindest im Moment. Ein magischer Platz für Kinder! Natürlich träume ich sofort davon, meinen Engelchen diesen wundervollen Platz zu zeigen! Sicher ist er nicht immer so idyllisch und friedlich: Je nach Regenfällen wird das Wasser tiefer und reißender.

Ein magischer Platz ganz anderer Art ist El Fuerte. Den Namen verdankt diese archäologische Stätte den Spaniern, ob es je ein Fort war, ist ungewiss. Sicher ist, dass es einer der bedeutesten Orte aus der vorspanischen Zeit ist: Es ist der größte bearbeitete Felsen weltweit, seine Anfänge datieren bis weit vor Christus. Im 16. Jahrhundert wurde er von den Inkas übernommen, dann von den Spaniern erobert. Lange Zeit wusste niemand wirklich, was dieser Fels mit ein paar Grundmauern rundherum war. Heute ist man sich einig, dass es ein Kultplatz war, eventuell auch ein administratives Zentrum der Inkas und deren östlichster Außenposten. Manche sagen, es sei archäologisch so bedeutend wie Machu Picchu, nur kommt hierher kein Schwein…

El Fuerte, Samaipata

El Fuerte, Samaipata

El Fuerte, Samaipata

El Fuerte

Ein Puma soll eingraviert sein, erkennbar ist er für uns nicht – da sind die Tiere im Gras besser!

Erich von Dänicken hielt die parallelen Furchen, die genau in Ost-West-Richtung verlaufen (was für ein Glück, dass der Fels in dieser Richtung liegt!) für Raketenabschussrampen, ich würde ebenso ohne wissenschaftlichen Beleg Kanäle zum Abfließen des Blutes der Opfer vermuten… Vielleicht waren sie auch nur eine Art Rutschbahn für Kinder…

Der größte behauene Monolith der Welt - El Fuerte, Samaipata

Der größte behauene Monolith der Welt – El Fuerte

Ausgegraben, vermessen und die Bedeutung erkannt, hat das ganze übrigens ein deutscher Archäologe aus Bonn mit seinem Team.

Außerdem kann man in Samaipata auf einer Parkbank* übernachten, in der Nähe Kondore beobachten und den Nationalpark Amboro besuchen. Und der hat es in sich – dorthin geht es morgen.

*Kommt im Sommer

INFO

El Fuerte und Wasserfälle Cuevas: Keine Tour notwendig (außer man will viel über El Fuerte wissen), Anfahrt mit dem Taxi, im Fahrpreis ist eine Wartezeit vor Ort von zwei Stunden und die Rückfahrt inbegriffen. Leichte Spazierwege
Cuevas lohnt für länger als zwei Stunden, mit dem Taxifahrer den Tarif aushandeln, Badezeug und Sonnenschutz nicht vergessen (Essen mitnehmen ist leider verboten, Wasser ist okay)

Alle Infos hier (PDF, April 2016)

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