1. Juni 2017
von Steffi
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50 Dinge, die ich unterwegs gelernt habe – außer Segeln

Heute, am 1. Juni, schwimmen wir seit drei Jahren im Atlantik herum. Also theoretisch, praktisch sind wir ja gerade zu Hause in Deutschland. Selbst unser Schiff steht in Grenada auf dem Trockenen, fest verzurrt, und hofft, dass kein Hurrikan über die Insel fegt. All das ändert nichts daran, dass ich in den vergangenen drei Jahren auf See, im Hafen und am Ankerplatz einiges (über mich) gelernt habe:

  • Ich kann unter so gut wie allen Bedingungen schlafen.
  • Es gibt Kaugummi gegen Seekrankheit. Und er wirkt! Zumindest bei mir.
  • Wählen, und mit der Wahl zufrieden sein. Denn wir werden nie alle unsere Traumziele ansteuern können.
  • Die Welt ist voller großartiger Menschen.
  • Werbung ist Volksverdummung vom Feinsten.
  • Elektrische Zahnbürsten mit WLan Verbindung zum iPhone sind überflüssig. Und manch’ anderes auch!
  • Wellen sind nicht gleich Wellen.
  • Die Milchstraße ist wunderschön.
  • Briten und Deutsche sind überall. Franzosen auch. Letztere pinkeln gern im Hafen über die Reeling.

    Um den Gast zu Ehren. zieht Tomy die österreichische Flagge hoch

  • Das Gefährlichste daheim und unterwegs ist die Teilnahme am Straßenverkehr.
  • Manche Menschen ziehen Unbill magnetisch an. Andere glückliche Umstände.
  • „Bitte“ und „Danke“ in der Landesprache sagen zu können, öffnet Herzen und Türen.
  • Dem Leben Bitte und Danke sagen, öffnet das eigene Herz und die lässt Glück und Gold auf mich/dich regnen
  • Wir brauchen viel weniger, als wir glauben.
  • Nur im Hier und Jetzt kann ich einen Moment für die Ewigkeit festhalten.
  • Vertrauen lohnt sich immer – wusst‘ ich schon vorher.
  • Ich brauche das Abenteuer Reisen, wie die Luft zu atmen.
  • Nichts genieße ich mehr, als mit meinen Kindern zu sein.
  • Die letzteren beiden Punkte wiedersprechen sich – ich kann damit leben.
  • Ich brauche Internet, wenigstens einmal die Woche. Dann bin ich fast bei meinen Töchtern und Engerln.
  • Unter 16 Grad kann ich mich beim Segeln nicht lange warm halten, egal wie viele Zwiebelschalen ich anhabe.
  • Ich werde immer Sehnsucht haben.
  • Nur ich selbst kann mich glücklich machen – und ich weiß wie!
  • Nicht jeder, der reist, erweitert damit seinen Horizont, mancher festigt nur seine Vorurteile.
  • Duschen wird überbewertet.
  • Wäsche waschen auch.
  • Waschmaschinen sind geil, aber ich brauch sie nicht am Schiff.
  • Die Windsteueranlage ist wichtiger als ein Kühlschrank.
  • Das Wetter hält sich nicht an die Vorhersage.
  • Delfine sind Magier: Sie zaubern ein Lächeln in jedes Gesicht.
  • Ich bin sehr dankbar für warme, saubere Duschen, das deutsche Gesundheitssystem, die deutsche Gründlichkeit und Expertise und vieles, vieles mehr vieles, vieles mehr in Good Old Germany.
  • Ängste und Sorgen müssen sich ausdrücken, meine innere Sicherheit auch.
  • Ich habe wunderbare Freunde, eine tolle Familie – ohne ihre Unterstützung wäre unsere Reise nicht möglich. Danke, meine Lieben!
  • Ich vermisse mein Hundchen. Deshalb füttere ich alle Straßenköter.
  • Die Erde ist wunderschön und unendlich kostbar.
  • Und ziemlich zugemüllt. Also nie ohne leere Abfalltüte aus dem Haus, äh Boot, gehen.

    Hier ist der Müll schon mal vorbildlich gesammelt.

  • Die Menschen stehen sich gerne selbst im Weg, merken es aber nicht.
  • Die Farben des Meeres sind… sind… Okay, es ist blau. Tief und dunkel, oder hell und türkis. Und unendliche Schattierungen dazwischen. Es ist atemberaubend schön!
  • Wer vergeben kann, hat mehr vom Leben. Es ist dann leichter, freier, freudiger…
  • Lieben, was ist. Mich nicht wehren gegen die Wirklichkeit. Und doch ändern, wenn sie mir nicht gefällt.
  • Ich finde oft Schönes, ohne zu suchen. Und ich mag das englische Wort – Serendipity – dafür.
  • Menschen freuen sich, wenn man sich für sie interessiert. Also immer lächeln und drauflosfragen.
  • Ich muss meiner Neugier folgen, oder auch meiner Sehnsucht, sonst beginne ich zu nörgeln.
  • Ich habe viel zu viele Klamotten mit.
  • Ich muss mich kreativ ausdrücken. Unterwegs heißt das: Fotografieren und Schreiben, Schreiben, Schreiben…
  • Nähen, stricken, häkeln und gärtnern vermisse ich unterwegs nicht.
  • Intuitionen kommen ohne Angst.
  • Strom und Wasser sparen. Was nicht da ist, kann ich nicht verbrauchen
  •  Zu zweit an Bord ist es leicht, liebevoll und harmonisch zu sein. Erst wenn andere dazukommen, wird es herausfordernd
  • Ich brauche noch mal 50 Punkte…
  • Ich liebe das Leben – und das Leben liebt mich! Wusste ich auch schon vorher!

Auf die Idee zu dieser Liste brachte mich übrigens Bruder Leichtfuss; Seine Liste finde ich zwar nicht mehr, aber sein Blog ist trotzdem Klasse!

Was ist mir dir? Was hast du beim Segeln oder Reisen gelernt?

PS: Segeln ist immer noch nicht meins!

16. April 2017
von Steffi
4 Kommentare

Wie schütze ich (als Segler) die Umwelt im Alltag?

fragt Blog2Help andere Blogger. Nun, erst wollte ich dazu einen provokativen Artikel über den Müll im Meer veröffentlichen (der kommt noch!), aber dann begann ich doch mehr auf mein Verhalten zu achten. Ich sag ja immer, Meer macht philosophisch, also begann ich auch nachzudenken:

Wieso soll ich die Umwelt schützen? Weiterlesen →