11. Januar 2019
von Steffi
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59 – Zu alt für gar nichts und jung genug für alles: 4 Listen

Auf Blogs tauchen im Moment immer öfter Murtaugh-Listen auf, die Liste der Dinge für die sich die Verfasser zu alt fühlen. Beim Durchlesen beschleicht mich manchmal ein komisches Gefühl: Beinhaltet diese Liste nicht auch Dinge, mit denen sich die Menschen selbst Gefängnismauern bauen? Die Liste der Dinge, mit der ich mich freiwillig einschränke, meinen Erfahrungsspielraum begrenze und mich selbst alt mache, obwohl die bessere Hälfte meines Lebens noch vor mir liegt? Nach dem Motto:

Zu alt für gar nichts, jung genug für alles!

Dass die bessere Hälfte des Lebens jenseits der 45 liegt behaupten jedenfalls Tobias Esch und Eckhart von Hirschhausen in ihrem Buch „Die bessere Hälfte“. Beide sind Ärzte, der eine hat auf dem Gebiet der positiven Psychologie geforscht, der andere ist auch Komiker. Es ist ein oft witziges, manchmal freches Buch, in Gesprächsform geschrieben, in dem Tobias Esch immer wieder die Forschung und Statistik zitiert welche besagen:

Je älter wir werden, umso zufriedener und glücklicher werden wir, auch wenn wir körperliche Einschränkungen erleiden.

Sind die Üfüs unter Anderem so glücklich und zufrieden, weil sie wissen was sie tun und was sie lassen müssen, damit es ihnen gut geht? Antwort auf diese Frage gibt das Buch nicht, es bleibt überhaupt viele Fragen und Antworten schuldig…

Nun gut, da sitze ich nun, definitiv in der zweiten Lebenshälfte, an meinem 59. Geburtstag, glücklich und zufrieden, voller Dankbarkeit für jeden einzelnen meiner Tage, für dieses mein Leben voller Wunder und frage mich:

Warum fühlen sich manche Menschen zu alt für Dinge, die ich als Bereicherung empfinde? Instagram zum Beispiel? Ich habe keine Ambition da Influencer zu werden, die Posen mancher jungen Reiseblogger gehen mir auf den Nerv (deshalb folge ich ihnen ja auch nicht), aber für meine Kreativität und meine Fitness ist Instagram pure Inspiration! Oder die Fahrt in Overnightbussen – klar kann man da Pech haben, aber auch im Flugzeug ist eine Nacht nicht gerade erholsam. Und wenn es mich unkompliziert an den Ort meiner Träume bringt, warum nicht? Das mache ich jedenfalls eher, als früh aufstehen…

Witzig finde ich, dass Sabine sich mit 32 zu alt für schwarzen Nagellack fühlt und Bärbel mit Ü50 nie zu alt dafür sein mag!

Interessant finde ich auch, dass fast alle Teilnehmer Zelten auf ihrer Murtaugh-Liste haben…

Was soll ich also auf meine Murtaugh-Liste* schreiben?

Ich bin zu alt – nein, ich bin zu weise oder einfach zu bequem – um

  • zu frieren
  • um drei Uhr früh aufzustehen, um einen Flug zu erwischen. Es macht mir allerdings nichts aus, die ganze Nacht unterwegs zu sein. Oder um vier Uhr früh anzukommen. Und den Rest der Nacht auf einer Parkbank zu verbringen.
  • mich zu ärgern
  • Jemanden zu grollen oder nachtragend zu sein
  • Angst zu haben und mir Sorgen zu machen
  • Meinen Schmerzkörper zu nähren (siehe Bücher von Eckehart Tolle)
  • Die schlechte Laune anderer persönlich zu nehmen
  • Mir einen Kopf darüber zu machen, was andere von mir denken
  • Unglücklich zu sein
  • Etwas zu essen, das mir nicht schmeckt
  • Fern zu sehen
  • Bücher (Krimis) zu lesen, die mich aufwühlen (fällt unter Schmerzkörper nähren)
  • Für laute Musik und Party bis zum morgenGrauen.
  • ständig neue Klamotten oder sonstige Must-Haves zu kaufen – ich weiß nicht mal was das sein soll. Außer Schokolade. Und Stoff. Und Wolle…
  • Leserlich zu schreiben – ich bin unendlich dankbar für Computer, die es mir und anderen ermöglichen, mein Gekritzel zu lesen

    Meine Murtaugh Liste - www.sy-yemanja.de

    Ich habe mich bemüht!

  • Influencer zu sein oder ihnen zu folgen
  • Gegen etwas zu kämpfen, denn das lenkt die Energie und die Aufmerksamkeit, auf das, was man bekämpft und ist in meinen Augen Teil des Erfolges gewisser Parteien und Menschen.
  • Einen Triathlon zu bewältigen (Marathon würde ich schon noch mal gerne)
  • Meine Füße in unbequeme Schuhe zu zwängen, für mich müssen es Barfußschuhe sein
  • Ozeane in einem Segelschiff zu queren
  • Und ich bin zu alt für Drama und Tratsch!

Ich war nie jung genug um

  • Ohne Brille etwas zu sehen
  • Hochschaubahn zu fahren
  • An einem Gummiseil gebunden in die Tiefe zu springen
  • Vom Drei-Meter-Brett zu springen
  • Also springen, war nie meines
  • ebensowenig jegliches Ballspiel; Bälle und ich sind natürliche Feinde, liegt wohl an meinen Augen
  • Auf Campinggeschirr zu kochen – ich fürchte, das steht mir bald bevor!
  • Mich zu schminken
  • Gerne zu kochen
  • Liegestütze zu machen
  • Um mein Hinterteil unter Wasser zu bekommen, also beim Schnorcheln zu tauchen
  • Schifahren zu mögen
  • Kälte zu mögen

Ich werde hoffentlich nie alt genug sein um/für

  • mit Stöckchen in den Händchen spazieren zu gehen
  • mich über Krankheiten und Wehwehchen stundenlang zu unterhalten
  • die Rentnerbravo, auch Apothekenumschau genannt, zu lesen
  • zu jammern
  • eine Kreuzfahrt
  • zu sagen: „Werd‘ erst mal so alt wie ich“ oder „Wart‘, bist so alt bist wie ich, dann wirst schon sehen.“
  • farblose Kleidung, also grau, schwarz, dunkelblau ohne einen bunten Akzent zu tragen

Ich werde niemals zu alt sein um

  • FÜR ein harmonisches Miteinander aller zu kämpfen, für Integration, Verständnis, Mitgefühl, Wohlstand aller
  • jenes wundervolle Wesen in Menschen zu suchen, das sie waren, als sie geboren wurden, die Liebe in ihnen. Du kannst es auch den göttlichen Kern nennen, oder Seele oder – Namaste!
  • Neues auszuprobieren und zu lernen
  • Draußen oder im Zelt zu schlafen (das ist etwas anderes als Zelten!)
  • Zu tanzen
  • Mich zu bewegen (und sei es das Mundwerk)
  • Meinen Senf dazuzugeben (ich hoffe da noch auf mehr Weisheit)
  • Zu nähen, stricken oder häkeln
  • Blumen und meinen Garten

    Demnächst in meinem Garten

  • Neugierig auf die Welt zu sein und dafür auch schon mal zu frieren oder früh auszustehen oder auf Campinggeschirr zu kochen
  • Mich an meinen Kindern und Enkelkindern zu erfreuen und für sie da zu sein
  • Zu vergeben
  • Kreativ zu sein
  • Wunder oder Alltagsabenteuer zu sammeln
  • Dankbar zu sein, weil es glücklich und zufrieden macht
  • Zu genießen
  • Zu lieben und zwar alles, was ist – Aloha!

Bin gespannt, wie diese Listen in fünf oder zehn Jahren aussehen! Ob mich das Leben eines Besseren belehren wird?

*Ach so, du willst auch noch wissen, was eine Murtaugh-Liste ist? Hat mit irgendeiner Ferrnsehserie zu tun, in der jemand namens Murtaugh sagt: „Ich bin zu alt für diesen Scheiß…“ Oder so ähnlich – das kannst du bei den meisten Verfassern von Murtaugh-Listen nachlesen, muss ich nicht wiederholen.

Angefangen mit diesen Listen haben wohl Thomas und Melanie von reisen-fotografie.de Unter deren Artikel findest du noch mehr Listen. Schau sie dir an! Und dann freue ich mich auf deine!

5. Januar 2019
von Steffi
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Gustavs krasseste Fotoparade 2/2018

Und wieder hat Michael von Erkunde die Welt zur Fotoparade aufgerufen. Klar, dass Gustav wieder dabei ist – von Anfang an übrigens! Er ist ein richtiger #Fopanet Star. Berühmt und ein Star wirst du ja nur, wenn du einen guten Manager hast und jemand, der dir eine Bühne zur Verfügung stellt. Für letzteres bedanken sich Gustav und seine Managerin, also ich, herzlichst bei Michael! 1000 Dank! Ein Stern in unserem Herzen ist dir sicher.

Wie immer gibt Michael Kategorien vor, diesmal in einem Satz:

Ich freu mich #tierisch auf dein #schönstesFoto – egal, ob #abstrakt oder tolle #Landschaft. Die #Aussicht auf #krasseSachen lässt mich schon jetzt #rot vor Vorfreude werden!

So wie die Kategorien in seiner Ausschreibung ineinander übergehen, so tun das die Bilder mit Gustav: Weiterlesen →

1. Januar 2019
von Steffi
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Schätze sammeln 2019 – machst du mit? Blogparade und Dezemberglück

Der letzte Abend dieses für uns fast unfassbar wundervollen Jahres 2018 ist angebrochen. Diese Tage zwischen den Jahren nutze ich immer, um die Schätze des vergangenen Jahres einzusammeln und mich auf das kommende einzustimmen. Letztes Jahr in der Karibik kam dazu nicht die richtige Stimmung auf, dennoch gelang es mir, in der Silvesternacht einen Wunsch an mich zu formulieren:

Ich wollte jeden Tag ein Abenteuer erleben und vor allem bemerken und festhalten: mal ein großes, mal ein kitzekleines. Es war so etwas wie ein guter Vorsatz fürs neue Jahr – und er hat funktioniert! Jeden Abend schrieb ich ein Stichwort in mein Notizbuch, am Anfang des folgenden Monats veröffentlichte ich eine Zusammenfassung auf dem Blog. Für dich als Leser war das vielleicht gar nicht so interessant, für mich hat es die Fülle in meinem Leben, die Lebensfreude und das Glück, das ich seit einigen Jahren erfahren darf, nochmal vervielfacht.

Und deshalb werde ich dieses Festhalten beibehalten! Allerdings vielleicht etwas abgewandelt: Ich werde das Alltagsglück notieren, dabei Momente der Verbundenheit und des Wohlergehens besonders hervorheben. Und das werde ich auch wieder hier teilen, diesmal unter dem Stichwort Monatsglück. Außerdem möchte ich jeden Monat etwas finden, das Hoffnung auf eine gute Zukunft macht, so etwas wie positive Nachrichten.

Ich lade dich hiermit herzlich ein, mitzumachen. Deine Schätze, deine Abenteuer, deine Momente des Glücks und des Wohlergehens und die guten Nachrichten täglich zu bemerken, zu notieren, zu sammeln und auf deinem Blog zu veröffentlichen. Oder ein Journal zu gestalten, ein Tagebuch zu schreiben, ein Foto zu machen… Du wirst dich wundern, wie viel erfüllter und besser dein Leben dadurch wird!

Gerne verlinke ich deinen Artikel dann unter meinem! Schau einfach, dass du ihn bis zum 15. des Folgemonats fertig hast und kommentiere dann unter diesem Aufruf, oder unter meinem Artikel des Monatsglückes. Das ist so der grobe, spontane Plan, wie das dann genau aussehen wird, ob ich da auch eine Zusammenfassung schreibe oder nicht, wann die genauen Termine sind – schaun mer mal! Du kannst ja schon mal sammeln, im Februar geht es los! Unter Aktuelles kannst du das dann immer auf meinem Blog nachlesen. Du kannst auch gerne in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ein Foto auf Instagram unter dem Hashtag #monatsglück2018 veröffentlichen. Schön ist natürlich immer, wenn du andere Teilnehmer verlinkst.

Und jetzt: Mein Dezemberglück Weiterlesen →

24. Dezember 2018
von Steffi
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Lieblingstradition: Christbaum

Kein Christbaum, kein Weihnachten. So einfach ist das bei mir. Dabei ist Christbaum keineswegs Christbaum. Damit er in meinen Augen Gnade findet, muss er drei Bedingungen erfüllen:

  1. Er muss echt sein, künstlich zählt nicht.
  2. Er muss groß sein, also mindestens in eine Kathedrale passen. Dass mein Wohnzimmer keine Kathedrale ist, ist dabei zu vernachlässigen.
  3. Es müssen echte Kerzen dran. Wenigstens an Heilig-Abend und für 10 Minuten müssen sie brennen, das reicht. An all den anderen Tagen darf er in künstlichem Lichterglanz strahlen.

Nachdem das in den Tropen oder im Sommer nicht funktioniert, ist dann da auch kein Weihnachten für mich, auch wenn ununterbrochen „White Christmas“ aus den Lautsprechern der Strandbar schallt. Und weil ich Weihnachten liebe, bin ich dieses Jahr zu Hause, endlich wieder mit einem Baum voller Herzen!

Christbaum

Der diesjährige Baum

Weihnachten – der Baum – ist für mich ein ganz zentraler Familienanker. Als ich vor über 37 Jahren von Österreich nach Deutschland zog, da hatte ich ganz schön mit den kulturellen Unterschieden zu kämpfen. Ja, richtig gelesen: Obwohl beide Länder einem Kulturraum angehören, gibt es doch genügend Unterschiede, um von einem Kulturschock zu sprechen. Das kann aber auch einfach an den beiden Familien gelegen haben, deren Vorstellungen vom Leben doch sehr verschieden waren. Oder an meinem Heimweh. An meiner Angst, meinen Kindern meine Werte, Traditionen oder das, was ich an meiner Jugendzeit so gemocht hatte, nicht weitergeben zu können. Irgendwann habe ich verstanden, dass sie mit anderen Traditionen aufwachsen werden als ich, aber genauso viel Freude daran haben werden, wie ich an meinen. Freude – das sollten sie haben, wie, damit konnte ich Kompromisse eingehen. Weiterlesen →

19. Dezember 2018
von Steffi
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Novemberglück

Novemberglück

Seit Anfang des Jahres sammle ich ganz bewusst Dinge und Begebenheiten, die das Leben schön machen. Jeden Tag, ob nah ob fern, ob unterwegs oder im Alltag. Ich nenne diese Dinge Abenteuer, manchmal sind es Wunder, manchmal Dinge, für die ich an dem Tag besonders dankbar bin: Meistens ist das pure Glückseligkeit. Nicht von allen erzähle ich hier, nicht alles gehört in die Öffentlichkeit…

Übrigens: Ich erzähle hier aud diesem Blog von Erlebnissen, Dingen, Restaurants, Events oder Geschäften, weil sie mein Leben bereichern. Das ist für mich der Sinn eines Blogs. Es verstößt gegen meine Ethik, dir etwas anzupreisen, von dem ich nicht überzeugt bin. Sollte ich jemals für meine Begeisterung Geld bekommen, werde ich das auch deutlich kennzeichnen! Als Werbung!

Und jetzt die Novemberwunder: Weiterlesen →