Manchmal träume ich. Dann grabe ich um, den Garten meiner Mutter zum Beispiel. Ich gestalte ihn neu, verwandle ihn in ein blühendes Paradies, in dem Wildbienen summen, Meisen ihr Tzitzibe rufen, Spechte hämmern und Eichhörnchen huschen. Oder ich ziehe in ein Haus am Meer, oder nach Brasilien. Nein, nicht in mein geliebtes Salvador, nach Tiradentes. Weil ich dort einen exotischen Garten voller blauer Tibouchina, roten Flamboyants, lila Jacarandas, feurigen Helikonen und riesigen Hibisken und Sukkulenten haben könnte. Hinter meinem Garten begänne der Regenwald mit bunten Vögeln und warmen Wasserfällen. Wenn ich es mir so überlege, könnte der Garten auch in der Chapada Diamantina liegen. Das wäre nicht so weit von Salvador, von unseren Freunden dort, nicht so weit von fröhlicher, oft auch kritischer Straßenkunst und dem Meer.

Eine blaue Holzbiene in meinem Garten