Das digitale Navi will uns über den Pariser Außenring nach Bordeaux leiten. Der dünneberge Navigator sagt: „Ich stürze mich doch nicht in den Verkehr einer Millionenstadt, nicht mal in die Nähe will ich da!“ Dieser schon lange nicht mehr dünne Navigator bin ich, immer schon, am Schiff, beim Wandern, im Auto. Ob es schneller war, durch die Dörfer zur Autobahn Richtung Süden zu fahren? Überraschender war es sicher!
In der Ferne, halb versteckt von Bäumen, taucht ein kirchenähnliches Gebäude auf: Eine Turmspitze, mit einem Kreuz geschmückt, die andere mit einem Halbmond. Was bitte soll das sein? Eine christliche Moschee, eine islamische Kirche?
Ein Schloss!
Ein Schloss für die Göttin der Jagd, Diana, daher voller steinerner Hirsche und Jagdhunde, verziert mit Mondsichel und Pfeil und Bogen. Gegenüber steht ein goldener Hirsch!
Serendipity – Finden ohne zu suchen, mit offenen Augen. Gut, das Schloss ist nun wirklich nicht zu übersehen! Wir bleiben stehen, um Fotos zu machen und zu recherchieren. (Heutzutage heißt das googeln): Das Chateau d‘Anet hat Heinrich II für seine Göttin, Diane de Poitiers, erst mütterliche Muse, später seine Geliebte, bauen lassen.
Wir sind beeindruckt. Leider ist Schloss Anet zumindest an Dienstagen nicht zu besichtigen. Wir fahren weiter nach Blanquefort, einem Vorort von Bordeaux. Dort wohnt ein ehemaliger Kollege Tomys. Er schleppt uns noch am Abend nach Bordeaux, um uns die neue Brücke zu zeigen. Die er in seinem Garten nachgebaut hat. Er ist nämlich leidenschaftlicher Bastler.
Bordeaux schauen wir uns am nächsten Tag an:
Ursprünglich wollten wir zwei Tage bei Tomys Kollegen bleiben, doch die Wetteraussichten sind so schlecht, dass wir den Regentag lieber für die Fahrt Richtung Bilbao nutzen wollen. Kurzerhand buchen wir eine Unterkunft in San Sebastian…
Info Chateau d’Anet:
Öffungszeiten, Fotos und Geschichte, natürlich nur auf Französisch