Open Tuinen Dagen in Amsterdam – Monatsspaziergang

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Erst kürzlich, zum Konningdag, habe ich euch nach Amsterdam entführt. Heute wieder, heute besichtigen wir Amsterdam „von hinten“.

Und dieses „von hinten“, das, was sich hinter den Herrenhäusern an den Grachten verbirgt, war es, das uns am zweiten Juniwochenende nach Amsterdam lockte. An diesem Wochenende öffneten 27 an den Grachten gelegenen Häuser ihre Gärten für die Öffentlichkeit. Einige davon waren Museen, deren Gärten man auch bei einem Museumsbesuch zumindest von den Fenstern aus bewundern kann. Viele waren aber auch Privatgärten.

Im Grunde waren die Gärten gar nicht sooo toll, viele ähnelten sich sowohl, was die Anlage, als auch was die Bepflanzung anging: Ein Teich, ein paar Skulpturen im Zentrum, viele immergrüne Pflanzen und oft beeindruckende alte Bäume. Alle hatten einen Sitzbereich und die meisten am Ende ein Lusthaus, ein schickes, gemütliches Gartenhaus. Irgendwo, am Herrenhaus oder am Lusthaus war oft auch eine Uhr angebracht.

Der Garten des Museums Van Loon.

Eine der vielen Uhren, Van Loon Museum

Skulptur im Zentrum, Sitzplatz, Uhr und Lusthaus im hinteren Teil

Und noch eine Uhr. Dieser Garten gehört zu einem sehr interessanten Hotel

Am interessantesten fand ich allerdings die Häuser selbst. Die Privathäuser betraten wir durch die meist winzige Dienstbotentür unter oder neben dem herrschaftlichen Eingang. Ein langer, schmaler Gang führte vorbei an einer steilen Treppe nach hinten, meist in oder neben die Küche und dann nach draußen. Viele dieser Küchen hatten es in sich: Eine war so groß wie unser Wohnzimmer! Leider, aber verständlicherweise, war drinnen fotografieren verboten.

Die Türe unter der Treppe führt an der Küche vorbei in den Garten. Die obere Tür ist den Herrschaften vorbehalten.

Die Museen befinden sich ja auch in ehemaligen Herrenhäusern, aber die durften wir durch den herrschaftlichen Eingang betreten. An einer Seite des Ganges befand sich ein riesiges, repräsentatives Zimmer mit einem eindrucksvollen Kamin, an der anderen Seite zwei kleinere Zimmer. Hinter dem großen führt die Treppe hinunter zu den Dienstboten oder hinauf zu den privaten Gemächern.

Es gab aber auch Überraschungen: die Kirche der Mennoniten, ein ehemaliger Parkplatz, der jetzt ein Garten ist, eine Reihenhaussiedlung ähnlich wie die Häuschen der Beginen im Innenhof. Und dazwischen: Jede Menge Amsterdamflair.

Eine Art Reihenhaussiedlung im Innenhof

Es ist eine außergewöhnliche Stadt! Seht selbst:

Dachbegrünung am Hausboot

Ein Holzschuhboot. Seht ihr die kleinen Türen unter den Treppen? Das sind die Dienstboteneingänge, die in die Gärten führen

Großbaustelle in den Grachten

Da müssen die Kapitäne der Rundfahrten gut steuern können!

Übrigens: Die Open Tuin Dagen finden in Amsterdam jedes Jahr am dritten Wochenende im Juni statt. Viele Infos über Amsterdam findet ihr bei Mr. Amsterdam.

Aber auch dieses Jahr gibt es in den Niederlanden und in Belgien viele Gärten zu besichtigen.

Holländer sind meist entspannt: hunderte Menschen, die durch den Garten spazieren, sind doch kein Grund die Gartengeräte wegzuräumen!

Dieser Beitrag ist mit Kristina Schapers Monatsspaziergängen verlinkt.

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