Und dann, nach all dem Hin und Her, ging alles ganz schnell!
Der LKW mit einem unglaublich netten Fahrer kam noch am selben Abend. Das gab uns Zeit, alles in Ruhe bei einem gemeinsamen Abendessen zu besprechen. Dem Verladen stand nichts mehr im Weg, nicht mal der kaputte Motor!
Den Mast hatten wir ja schon ein paar Tage vor der Verladung auf einen Bock gelegt und gut mit Blisterfolie, Klebeband und Leinen verpackt. Verpackungsmaterial muss man übrigens mitbringen, vor Ort gibt es nichts. Wir hatten eine große Rolle Luftpolsterfolie, Leinen und jede Menge Gaffatape mit.
Wir lagen in der Nähe des Krans, der Motor sprang ja nicht mehr an. In der Werft ist zwar eine Volvo Penta Werkstatt, aber für Notfälle muss man nach Port St. Louis, mit dem Bus natürlich, oder in unserem Falle mit dem Auto. Und ob man uns dort wirklich helfen könnte, wusste auch keiner. Nun ja, wir hatten keine Lust mehr auf Experimente!
Um elf Uhr war unser Verladetermin, kurz vorher schleppten uns die Leute von Port Napoleon rüber zum Kran. In der Zwischenzeit zog Sascha, unser Fahrer, den LKW in die Länge. Mit Ruhe und sorgfältig. Es war eine Freude ihm zuzusehen. Der Mast wurde mit einem Kranwagen auf den Anhänger gelegt und lag gut verpackt auf dem Anhänger.
Yemanja selbst war kurz darauf auch aus dem Wasser. Der Rumpf wurde abgespritzt, alles verlief sehr routiniert. Die Leute in Port Napoleon wissen, was sie tun, sie tun es flott und anständig!
Nun musste Yemanja am Anhänger gesichert werden. Tomy half Sascha so gut es ging dabei. Wieder war ich von der ruhigen Professionalität des Fahrers beeindruckt. Was auch immer im Vorfeld beim Abstimmen der Termine holprig war, jetzt wussten wir unser Schiff in guten Händen.
Ach ja, das Abstimmen der Termine! Yemanja war kurz darauf sicher verzurrt unterwegs, was nicht sicher war, war der Termin des Entladens. Das hätte vor unserer geplanten Reise nach Wien zum Geburtstag meines Bruders nochmal eng werden können, doch die Dame von der Transportfirma verhandelte gut mit dem Kranführer in Monnickendam: Freitagmorgen noch vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn sollte entladen werden.
Wir kamen gerade rechtzeitig! Der LKW war quasi schon am Weg zum Kran, als wir nach knapp drei Stunden Fahrt in der Werft ankamen. Und diesmal war Yemanja schneller im Wasser, als ich das hier Tippen kann. Und nein, sie ist nicht hineingefallen, alles lief nach Plan.
Und was soll ich sagen: Eine Stunde später war eine neue Kraftstoffpumpe montiert, der Motor schnurrte wieder und Tomy war unterwegs nach zu unserem Liegeplatz in Katwoude! Gut, der Mast fehlte noch, da musste auch noch etwas repariert werden. Er wurde im Juli gesetzt. Eine lange, wundervolle Reise ging damit zu Ende.
Was jetzt kommt?
Wir werden sehen!