„Mama. Papa, ihr müsst unbedingt nach Rondinara, dort ist es so schön!“ sagt unsere Tochter, die vor zwei Jahren, im ersten Coronasommer, auf Korsika war. Was soll ich sagen? Sie hat recht!
Rondinara ist eine fast runde Bucht, die alles bietet, was das Abenteuerherz begehrt: einen sicheren Ankerplatz, geschützt von fast allen Seiten, türkisblaues, klares Wasser, einen schönen Wanderweg entlang der Küste, Sandstrand, einen kleinen Strandsee und ein sehr nettes, gutes Restaurant mit Bar. In der Vorsaison zumindest hat sie etwas nicht: nervige Scooter und rasende Motorboote.
Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf, den Wanderweg zu erkunden, den unsere Tochter empfohlen hat. Tomy rudert uns beim Zufluss des Strandsees ans Ufer. Es geht rechts hinauf durch gedrungene Büsche und den typischen Bewuchs der Mittelmeerufer. Immer wieder schauen wir staunend auf das blaue Wasser, die wunderschöne Bucht und die Berge dahinter und das wilde Ufer an der Meerseite. An einem kleinen Strand sammle ich runde, rosafarbende Steine mit blauen Sprenkeln, 7 Stück, einen für jedes Enkelkind und einen für mich. Der Weg führt an dem Weiher entlang zurück an den Strand, über Felsen und durch Sand geht es am Restaurant vorbei ans andere Ende der Bucht und wieder zurück zum Strandrestaurant. Müde lassen wir uns in die Launchsessel fallen, stillen unseren Durst und genießen die gemütliche Atmosphäre des Lokals.
Zurück am Schiff gehen mir die gegrillten Sardinen, die dort angeboten wurden nicht aus dem Kopf. Mein Magen knurrt auch bald. Diesmal klemmen wir den Motor ans Beiboot und sind im Nu an dem kleinen Steg vor dem Restaurant. Es ist sehr gut besucht! Aber der Chef findet ein hübsches Plätzchen für uns. Es ist eine Freude ihm beim Begrüßen und Verabschieden der Gäste zuzusehen: Mit Aus dem Herzen kommender Freundlichkeit, ja Freude, hat er für jeden ein paar Worte oder eine nette Geste. Gefällt mir! Und die Sardinen waren auch lecker!
Später dreht Tomy noch eine Runde mit der Drohne. Das Wasser ist so klar, dass die Ankerkette aus knapp 120 m Höhe erkennbar ist. Ein Traum! Ein wundervoller Tag geht zu Ende. Gerne würden wir einen weiteren anhängen, aber wenn wir den windlosen nächsten Tag nicht nutzen, kommen wir so schnell nicht hinauf nach Solenzara und Taverna und damit in eine günstige Position, um nach Elba zu segeln.