Türkis wie in der Karibik leuchtet das Wasser in der Saleccia Bucht. Es muss eine der beliebtesten Ankerbuchten Korsikas sein. Eine der schönsten ist es bestimmt: weit und offen, mit Sandstrand vor Kieferwäldern und einer markanten Landschaft im Hintergrund.
Im Sommer ist es sicher auch eine sehr belebte Bucht, doch in der ersten Maihälfte liegen tagsüber nur zwei Segelschiffe vor Anker. Nachts sind wir alleine
Wind ist keiner, Yemanjas Anker ist tief in den Sand von Saleccia eingegraben, Tomy rudert uns an den Strand. Laut der App Maps.me, die auch offline funktioniert, gibt es einen kleinen Rundweg hinter den Dünen und am Strand entlang. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob wir auch wirklich durch das Sumpfgebiet kommen.
Die Dünen sind eingezäunt, doch an drei oder vier Stellen führt ein Weg hinauf. An einem malerischen gewachsenen Baum geht es in einen kleinen Kiefernwald. Sofort steigt der Duft Kroatiens in die Nase und Erinnerungen an viele Urlaube in unsere Gedanken.
Der Wald lichtet sich, der Blick wird weiter. Links und rechts wachsen niedrige Büsche, Lavendel und Prärielilien blühen, ein paar Bäume ragen in den Himmel. In der Ferne die Berge, ganz markant der Lummerlandberg: Er erhebt sich schroff aus der Ebene, wie aus einem Meer. Er hat allerdings nur eine Spitze! Oder doch gleich vier?
Aber es ist die Staubstraße, die mich an unsere Safaris in Uganda denken lässt. Als dann immer mehr große Pfützen auf dieser Straße auftauchen, ja wir über eine Eisenschwelle balancierend einen Tümpel überqueren müssen, halte ich heimlich nach Nilpferden Ausschau.
Da –
Okay, es ist ein Frosch!
Der Weg wird trockener, es geht leicht bergauf. Immer noch erwarte ich hinter jedem Busch ein Zebra zu entdecken. Und wirklich, dort stehen drei! Allerdings hinter einem Zaun und ohne Streifen, ganz braun sind die. Sie gehören zum Campingplatz, entree interdit, Eintritt verboten. Umkehren? Wollen wir nicht wirklich, also fragen wir einen Mann, der hinter dem Zaun entlanggeht, ob wir durchkönnten. Er wäre auch das erste Mal hier, meint er, macht aber einfach das Tor auf. Wir unterhalten uns kurz auf Französisch, also er fragt, ob wir Franzosen wären – und natürlich kommt er auch aus Deutschland!
Hinter der offiziellen Einfahrt zu dem Campingplatz, der sich nur für geländegängige Wohnmobile oder Zelte eignet, biegen wir rechts hinunter Richtung Strand. Da steht doch tatsächlich eine Büffelherde mitten im Weg! Gut, es ist nur eine Kuh mit ihrem Kalb, doch ich liebe es hier und jetzt zu sein und gleichzeitig die Erinnerung an vergangene Reisen im Bewusstsein zu halten.
Und dann: Der Blick über die Flussmündung und die Dünen aufs Meer! Wie unser Lieblingstrand in Imbassai, oder vielleicht noch schöner, weil das Meer dahinter türkisfarben schimmert und unsere Yemanja darin schwimmt.
Was für eine traumhafte Landschaft! Welch wundervolle Assoziationen, Erinnerungen an wundervolle Erlebnisse und gleichzeitig ein neuer Eindruck hinzugefügt!
Am nächsten Morgen stehen die Kühe bei der Flussmündung am Strand, ein paar Reiter traben am Strand entlang. Unsere Erde ist so schön!
Die Bucht ist so schön, dass es sogar ein Saleccia Bier gibt, gebraut mit Wasser aus der Bucht. Aber dazu ein Andernmal!
Am Ende meiner Berichte kommt eine Zusammenfassung mit allen Stationen
Warst du schon mal auf Korsika?