Ja, ich fang am Ende an: Am Tag vor unserer Heimfahrt, beim Koffer packen und Wäsche waschen in Genua. Warum? Weil es der 12. Juni ist und weil manche es witzig oder interessant finden am 12. eines Monats 12 Bilder zu posten. #12von12 also.
Das mag jetzt uninteressant klingen, doch du bekommst hier Fotos aus der Realität, nichts Geschöntes für Social Media. Hier pulst das Leben, ehrlich, ungewaschen und chaotisch, zumindest auf zwei oder drei Fotos.
Was auch immer ein Tag uns bringt, er beginnt mit Kaffee. Den mochte ich früher nicht, aber seit ich irgendwo gelesen habe, dass Kaffee mit Kurkuma, Kakao und Zimt die Verbrennung anheizt, bin ich süchtig danach. Honig kommt auch noch rein, nicht zu kurz, also das mit der angekurbelten Verbrennung hebt sich schon mal auf. Egal. Morgens früh wird erst mal der Kaffee in aller Ruhe getrunken.
Danach schleppe ich die letzte Wäsche vorbei an einigen kleineren Yachten ans andere Ende der Marina zu den Waschmaschinen. Da ich zwei Maschinen waschen und folglich zwei trocknen muss, werde ich heute noch ein paarmal den knappen Kilometer gehen. Gut, dann komm ich auch auf meine 10000 Schritte!
Zurück am Schiff tobt das Chaos: Wir packen. Und wir packen nicht nur Klamotten. Mein Malatelier muss mit, zwei Kisten, ebenso schöne gesammelte Flaschen, ein Korb, zwei Taschen mit Strickzeug, eine Tasche mit Schuhen, Büchern und Waschzeug, Kamerataschen, Ukulele, zwei Kisten mit essbaren Souvenirs, ein paar Kilo Nudeln, weil die in Italien fast verschenkt werden, vier Müllbeutel mit Wäsche, zwei Taschen mit ungebrauchten Klamotten, ich packe ja immer zu viel. War es das? Oh, das SUP-Board hätte ich bald vergessen! Was noch? Es findet sich sicher noch etwas.
Irgendwann am frühen Nachmittag ist alles gepackt und wir warten auf nichts Geringeres als ein Wunder. An unserer Sprayhood ist nämlich das Schiffchen vom Reißverschluss ausgebrochen. Das war Anfang April. Am Freitag hat der Hersteller sie endlich zum Reparieren abgeholt. Er will sie heute – in fünf Minuten – liefern. Aus den fünf Minuten werden mehr als 50, aber er kommt. Mit seinem Schiff, es ist ja Sonntag, die Familie hat er auch mit dabei.
Da es zu heiß ist, um sich zu bewegen, halten wir Siesta.
Danach packt Tomy das Auto.
Vorbei an der Pizzeria latsche ich zum letzten Mal heute zu den Waschmaschinen. Eine kleine Prinzessin hat Geburtstag, die Mutter, die Tanten oder Freundinnen dekorieren den Eventtisch. Anders kann man das ja nicht bezeichnen!
Über den Waschmaschinen sind die Duschen, die brauche ich jetzt auch! Wir wollen ja noch nach Neirone, zum Abendessen zu unserer Freundin Paola.
Die Straße führt am Fährhafen vorbei –
Und kurze Zeit später ist sie gesperrt!
Der Umweg ist wieder abenteuerlich, weil wir ja nicht der offiziellen Umleitung folgen. Wir schleichen uns lieber über die Berge und durch die Dörfer. Wie immer parken wir unten an der Kirche und gehen an diesem entzückenden kleinen Garten vorbei hinauf zum B&B Beppe.
Und dort wartet ein Schatz auf mich! Ich darf mir einen Ableger von Paolas Königin der Nacht mitnehmen! Er ist nur unwesentlich kleiner als die Mutterpflanze und ja, er muss auch noch mit!
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