Alltagsabenteuer, Glücksmomente und gute Nachrichten in Zeiten der Angst, des Lockdowns und Zusammenbruchs, geht das? Aber natürlich, das Leben geht doch weiter! Auch wenn ich manche Entwicklungen, Maßnahmen und Verhalten mit Sorge beobachte, so werde ich doch immer meine Aufmerksamkeit auf das legen, was ich in der Welt sehen will!
Worauf du deine Aufmerksamkeit legst, wächst! Wenn die Menschen das endlich begriffen und danach handelten, könnten wir alle unsere persönlichen und globalen Probleme innerhalb weniger Monate lösen. Da bin ich mir ganz sicher!
Auch hat sich für uns gar nicht so sehr viel geändert: Wir können halt nicht wie geplant nach Genua zu unserem Schiff und damit nach Korsika und Sardinien segeln. Somit ist winterlicher Daheimmodus im Frühling angesagt, sogar mit einem Hauch Segeln und Reisen:
Anfang März waren die Grenzen noch alle offen, aber das war nicht der Grund, warum wir einen Ausflug nach Roermond, gleich hinter Heinsberg, machten: Im Kulturzentrum in Roermond hatte die deutsch-holländische Textile Kunst Gruppe Grenzenloos eine Ausstellung. Und die war grandios, farbenfroh, erstklassig, vielseitig, einfach unendlich inspirierend! Ich freue mich schon sehr auf ihre nächste Ausstellung.
Ende Februar fand in Duisburg ein Wetterseminar für Segler von Sebastian Wache von Wetterwelt statt. Das Wetter bot wirklich alles: Sonne, Regen, durchziehende Kaltfront, Wind… Aber natürlich diente das nur der Ergänzung, denn Sebastian hatte eine gute Präsentation mit: Was ist Wetter, wie entsteht es, wie entstehen Wolken, welche gibt es und bei welchen Wolken steuerst du am schnellstens den nächsten sicheren Hafen an. Woher nehmen die Wetterexperten ihre Daten, welches sind die besten Wettervorhersagen und warum du besser dafür bezahlst. Also auf jeden Fall dann, wenn du sicher bleiben willst, weil: Was nichts kost, ist nichts! Zumindest in diesem Falle. Dann musst du natürlich auch noch wissen, wie du die Wetterkarten lesen musst, das alles lernst du in so einem Wetterseminar. Ist also sehr zu empfehlen, auch für Landratten!
Übrigens, ist dir auch aufgefallen, dass die Wettervorhersage sehr ungenau geworden ist? Den Wetterfröschen fehlen die Wetterdaten, die die Verkehrsflugzeuge erheben.
In der ersten Märzwoche besuchte ich meine deutsch-brasilianische Freundin Monika, die jetzt in Kleve wohnt. 2016 hatten wir sie in Bahia auf der Farm ihres damaligen Partners besucht, ein unvergessliches Erlebnis! Moni lebt jetzt bei ihrer Mutter, die Hilfe braucht. Und natürlich ist sie weiterhin einer der kreativsten und inspirieresten Menschen, die ich kenne! Ich ärgere mich ja ein wenig, dass ich so lange gewartet habe, bis ich endlich bei ihr vorbeischaute, eigentlich wollte ich ja bald wieder hin, aber dann kam alles anders…
Nämlich ein ganz besonderer Frühling mit jeder Menge Sonne und Blüten – und mit Solidarität und Social Distancing! Das können Tomy und ich ja, mehr Distanz zu seinen Mitmenschen als bei einer Ozeanüberquerung im kleinen Segelschiff geht ja kaum. Trotzdem ist es natürlich nicht wundervoll. Dass ich meine Freundinnen und Töchter nicht drücken kann, ist schon hart. Aber gut, auch das geht vorüber. Ich tröste mich mit einem
Einhorn und bekomme einen Luftkuss
Der Kuss kam per Post von unseren beiden ältesten Engelchen, den Glücksstein mit dem Einhorn fanden wir beim Spazierengehen.
Damit beginnt im Moment unser Tag. Also nicht ganz. Mein Tag beginnt jetzt schon seit über drei Jahren mit Gymnastik, was maßgeblich zu meinem Wohlbefinden und zu meiner Gesundheit beiträgt. Außerdem gehe ich wöchentlich rund 30 km. Da meine Schwägerin Heuschnupfen hat, kann sie schon seit Mitte März nicht mehr mit ihrem Hund spazieren gehen. So gehen Tomy und ich jetzt eine Runde im Wald am Rande unseres Ortes in der Nähe der Wohnung einer unserer Töchter. Sie geht mit ihren beiden Kindern rechts herum, wir links herum. Wir treffen uns in der Mitte auf einen kurzen Schwatz mit Abstand. So sehen wir wenigstens die beiden Enkelmädchen regelmäßig.
Die Natur dort in der Laache, wo der örtliche Bach versickert, um nach 10 Jahren ein paar Kilometer weiter in Trinkwasser verwandelt zu werden, ist die Natur im Frühling besonders zauberhaft. Anfang März gibt es kleine Flecken mit Winterlingen, jetzt haben schon die Knoblauchrauken überhandgenommen. Vögel zwitschern, Spechte hämmern, Frösche quaken. Konnten wir vor vier Wochen noch Damwild beobachten, so versteckt es sich jetzt in der dichten Vegetation. Dafür schwimmen kleine Entchen hinter ihrer Mutter her.
Noch mehr erfreut mich mein Garten, der blühende Kirschbaum, die bunten Tulpen und demnächst die Iris und der Zierlauch. Meine Freundin bringt mir Sämlinge von Tagetes vorbei, eine Nachbarin schenkt mir junge Balkonpflanzen. Ich freu mich so sehr darüber!
Ich könnte jetzt sagen, der Garten ist dieses Jahr besonders gepflegt. Das ist er bis jetzt nicht. Allerdings hat Tomy alles, was auch nur im Entferntesten reparaturbedürftig war geputzt, geschliffen und gestrichen. Diesmal nicht nur grün, sondern bunt, so wie ich es mag!
Wir haben auch die Flaggen jener Länder, die wir auf unserer Reise besuchten über dem Gartentisch aufgehängt. Nur Frankreich und Italien fehlen, da wollten wir ja dieses Jahr nochmals hin…
Bis dahin kann ich noch eine Menge im Garten werkeln, nähen und stricken. Ein Pulli in Ostereifarben ist fertig, ein Kinderquilt, rutschfeste Tischsets fürs Schiff, eine Tischdecke und es geht weiter. Wenn Tomy die Arbeit ausgeht, baut er Roboter und selbsteinparkende Autos aus Lego:
Zu den Höhepunkten dieses besonderen Frühlings gehört allerdings auch ein Besuch in einem der besten Restaurants in Köln, dem maiBeck…
Naja, nicht ganz. Wir haben das Menü von Il Paniere, einer Koperation der Restaurants maiBeck und Caruso, nur abgeholt und in Windeseile am heimischen Herd fertig zubereitet. Himmlisch sage ich euch, himmlisch!
Jetzt möchte ich dir noch von einem Helden erzählen: Letztes Jahr in Uganda lernten wir den Tiroler Franz kennen, der in der Nähe von Jinja einen jungen Mann dabei unterstützt, für sich und seine Community ein Haus, einen Treffpunkt und einen Lebensunterhalt aufzubauen. Leider bestehen dort rigorose Ausgangsbeschränkungen, was bedeutet, dass die Menschen nichts zu essen haben. Andrew, eben jener junge Mann, scheut keine Mühe und auch nicht die Gefahr, verhaftet zu werden, um den Bedürftigsten Nahrungsmittel vorbeizubringen. Das Geld dafür sammelt Franz.
Nicht nur in Uganda, auch in anderen Ländern, die gerade durch den Tourismus einen bescheidenen Wohlstand aufbauen konnten, brauchen die Menschen unsere Hilfe. Mehr denn je! Bitte, wenn du kannst, nutze deine Kontakte zu Reiseleitern oder Reiseführern und hilf! Direkt!
Mit Holland habe ich begonnen, mit Holland höre ich auf. Oder besser gesagt mit einem Synonym für Holland: Tulpenfelder! Die fanden wir allerdings quasi vor unserer Haustüre, im wenige Kilometer entfernten Grevenbroich-Kapellen. Denen werde ich nächstes Jahr Mal einen Artikel widmen!