Wir wollen auch in den Norden des Queen Elizabeth National Parks. Ich verspreche mir viel davon, Elefanten und Löwen, vielleicht einen Leoparden – aber nix da! Wir sehen zwar schon auf der Fahrt von Ishasha nach Mweya viele Elefanten, doch sind sie alle weit weg. So richtig vor die Linse bekomme ich keinen. Auch unsere nachmittägliche Safari bleibt fast ergebnislos. Knapp vor uns flüchten sich drei Elefanten ins Dickicht. Allerdings entlädt sich über uns gerade ein tropisches Gewitter – mehr als graue Schatten sehen wir nicht.
Diese gewaltigen Regenmengen und das Licht davor waren übrigens das Highlight des Tages, gefolgt von einem Rudel Zebramangusten. Nie gehört? Ich auch nicht!
Morgen suchen wir Löwen!
Ganz ehrlich? Im Grunde hätten wir uns den Tag, bzw. Eintritt in den nördlichen Teil des Queen Elizabeth Parks sparen können. Der Park ist unten in Ishasha viel schöner! Sicher, auch an diesem Tag hatten wir tolle Erlebnisse, doch wenn du nur begrenzt Zeit hast oder Geld sparen willst, kannst du von Ishasha direkt nach Fort Portal durchrauschen. Es sei denn, du möchtest unbedingt Bötchen im Kazinga Kanal fahren: Angeblich kommst du mit dem Boot sehr nah an die Elefanten dran. Kann ich nicht bestätigen, weil wir es nicht gemacht haben.
Wir haben stattdessen Liontracking gebucht. Um 6:30, noch vor Sonnenaufgang treffen wir den Ranger, der mit Antenne und Handy die Löwen im östlichen Teil des Parks aufspüren will. Löwen, so erzählt er uns, leben getrennt: Die Weibchen jagen, die Männchen vertreiben sie dann von der Beute, bleiben den Löwinnen und den Jungen ansonsten fern, aber in deren Nähe. Die Paarungszeit beträgt sieben Tage, die eigentliche Paarung dauert aber nur 15 Minuten. Meist kommen vier Junge zur Welt, von denen aber nur die Hälfte erwachsen wird: Entweder sie verhungern oder sie werden von anderen Tieren, Hyänen oder Elefanten, getötet.
Wir müssen uns erst mal beim östlichen Eingang registrieren. Das erledigt Tomy, ich gehe auf die Toilette. Als ich rauskomme, steht vor mir ein Elefant. Keine 10m von mir, zwischen ihm und mir die Stützen des Wasserturms. Und ich habe keine Kamera mit! Das glaubt mir doch keiner!
Während ich mit offenem Mund dastehe, verschwindet er langsam im Dickicht.
Der Löwe ist schnell gesichtet. Er liegt gleich neben der Piste, wir hätten ihn auch ohne Sender gefunden! Doch wir biegen ab, fahren Offroad – was ansonsten streng verboten ist – hinter ein Gebüsch. Dort sind noch zwei Tiere: Es ist Paarungszeit. Das Männchen versucht immer wieder das Weibchen zu besteigen, doch sie lässt ihn nicht so recht. Und wir sind nur wenige Meter davon entfernt, lauern wie der erste Löwe auf unsere Gelegenheit: Wir schießen jede Menge Fotos.
Danach machen wir Halt beim obligatorischen Touristenmarkt. Ich finde ihn uninteressant, aber dort gibt es guten Kaffee und ein Rolex: Einen Weizenfladen gefüllt mit Gemüseomlette. Echt lecker das Zeug!
Bevor wir zurückkehren, suchen wir noch eine verletzte Löwin. Sie hat sich in einem Busch verkrochen, wird dort von den Rangern gefüttert und mit Wasser versorgt. Wir umrunden einige Büsche mit dem Jeep, bis wir sie endlich entdecken. Sie liegt keine 5m von uns entfernt, hebt aber nur kurz den Kopf, als sie uns kommen hört. Das Geld fürs Tracking hat sich also doch gelohnt, auch wenn es kein Foto von der Löwin gibt – der Eindruck bleibt. Abgesehen davon wird ein Teil des Geldes zur Kompensation für gerissenes Vieh verwendet. Das schützt die Löwen vor Gift.
INFO Queen Elizabeth Nationalpark
Am Ende der Berichte über unsere täglichen Erlebnisse und Eindrücke kommt eine Zusammenfassung per Bericht und PDF damit du deine eigene individuelle Reise durch Uganda besser planen kannst!