In der letzten Nacht des vergangenen Jahres hatte ich mir vorgenommen, jeden Tag mindestens ein kleines Abenteuer zu erleben, wahrzunehmen und zu notieren. Seitdem trage ich doch tatsächlich jeden Abend eine kleine Begebenheit in mein Notizbüchlein ein. Und manchmal ein großes, aber von den größeren Abenteuern berichte ich hier eigentlich fast immer sofort. Hier und heute also eine Auswahl der kleineren, alltäglichen Abenteuer, gewürzt mit ein paar großen:
Am 2.1. segeln wir von Grenada nach Carriacou, kommen spät weg und somit erst nach Einbruch der Dunkelheit in Carriacou an. Belohnt werden wir mit einem traumhaften Mondaufgang. Der lässt sich leider nicht vom Schiff aus fotografieren.
Ein paar Tage später kaufen wir Kokosnüsse, die Tomy an Bord mit der Machete aufschlagen will, so wie er es in Brasilien oft getan hat. Was wir übersehen: Die Kokosnüsse hier sind schon weiter im Reifungsprozess und somit viel härter. Es wird ein ziemliches Massaker!
Selbst die untergehende Sonne amüsiert sich darüber:
Anfang des Monats stirbt der Vater einer sehr guten Freundin. Das ist zwar kein unmittelbares Abenteuer für mich, aber niemand hatte so skurrile Ideen wie er! Sich daran zu erinnern, wie er Quitten in der Waschmaschine auspressen wollte oder gekochte Kartoffeln mit einer an einer Bohrmaschine angebundenen Klobürste schälen wollte – selbstverständlich hätte er sie vorher ausgekocht – ist erheiternd und macht mich zugleich traurig! Ich hoffe, er bringt die Engel nicht zu sehr zur Verzweiflung! Mir werden seine Abenteuer fehlen.
Nicht satt sehen kann ich mich an den Flugkünsten der Pelikane auf Sandy Island und den Schildkröten in den Tobago Cays.
Am 11.1. habe ich Geburtstag. Über Skype rufe ich meine Mutter an. Ich heule, als sie mir ihr Geburtstagssprüchlein aufsagt: „Als ich heut früh vom Schlaf erwacht…“ Sie ist 91 – vielleicht habe ich es zum letzten Mal aus ihrem Munde vernommen.
Auf St. Lucia wartet ein großes Abenteuer, das wir aber gar nicht mitbekommen: Unser Anker slippt und Yemanja macht sich alleine auf dem Weg. Die Aufregung war für die Nachbarn, die sie wieder einfingen, am größten!
St. Lucia hat noch mehr zu bieten: Fischfriday in Anse de la Raye, Wasserfälle, einen Drive-in-Vulcano, eine Art Schnitzeljagd zum Eingang einer Wanderstrecke in den Bergen und schöne Ausblicke auf die beiden wohl berühmtesten Berge der Karibik: die Pitons.
In Martinique, ach was sage ich: in der Karibik, beginnt jeder Morgen mit einem Regenbogen. Ja genau – auch mit Regen! Tagsüber ist es meist schön. Wir wandern auf gut angelegten Wegen zur Anse Salinas: Ich glaube, ich habe noch nie so viele nackte Männer paarweise in freier Natur gesehen ;-). Wieder ohne Foto…
Bevor wir uns Martinique ansehen können, müssen wir unser Schiff putzen. Das war ein großes Abenteuer! Darüber berichte ich später mit allen anrüchigen Details!
Was waren deine kleinen und großen Abenteuer im Januar?