Weihnachten am Strand und ohne meine Engel brauche ich nimmer! Was nicht heißen soll, dass unsere kleine Grillparty mit der deutschen Kolonie hier in der Prickley Bay nicht sehr nett war. Es hatte allerdings trotz eines kleinen Weihnachtsbaumes einfach nichts mit Weihnachten zu tun.
Nachdem wir Ende November endlich ins Wasser konnten, segelten wir hinauf in die Grenadinen, nach Union, Mayreau, in die Tobago Cays, nach Mustique und Bequia. Kurz vor Weihnachten segelten wir wieder zurück in die Prickley Bay nach Grenada, ankerten in der deutschen Kolonie zwischen unseren Freunden, um mit ihnen Weihnachten zu feiern. Tom CARIAD und Petra ARETHUSA organisierten das BBQ am Strand. Vielen Dank euch beiden! Mit dabei waren noch Patrick, den wir aus Itaparica kennen, Ernst und Anna Maria GALATEA, Knut und Susie SHOGUN und die Andreas der AKKA , die froh sind, dass Weihnachten hier anders ist (Lesen lohnt!). Wie immer brachte unser Topfglück (Potluck auf Englisch: Jeder bringt etwas mit, alle teilen) ganz hervorragende schmackhafte Gerichte auf den Campingtisch: Kartoffelsalat, Reissalat, Käferbohensalat, Guacamole, Nüsse, gegrillte Zucchini und vieles mehr. Tom und Petra brachten beide den Grill mit, es gab Wein, Bier, Campari und Wasser. Susie SHOGUN hatte Pudding gekocht und Kuchen gebacken und ich den angedrohten Panettone, den typischen Weihnachtskuchen Italiens.
Angedroht deshalb, weil ich erst noch übe, im Campingbackofen, Kuchen zu backen. Die Zimtschnecken hatten ja nicht richtig aus ihrem Häuschen herausgewollt und ähnelten mehr schmackhaften Steinen. Ich musste also meinen Ruf als Hefeteigprinzessin verteidigen. (Die Kaiserin ist meine Mutter!). Das Rezept für den Panettone fand ich wieder bei Kochen und Backen im Wohnmobil. Dort findest du es auch!
Aber natürlich hatte ich weder Vanillearoma, noch eine Zitrone, noch genügend Rosinen im Boot! Mal eben schnell einkaufen ist da ja nicht, abgesehen davon, dass sonntags alles zu ist. Anstatt Vanille nahm ich etwas Zimt, die Rosinen ersetzte ich zur Hälfte mit Cranberries und das Zitronenaroma steuerte ein wenig frischer Ingwer bei. Beim Zucker habe ich mich etwas verschätzt, hätte etwas mehr sein können, aber mir hat mein Weihnachtskuchen geschmeckt! Viel übrig ist auch nicht geblieben.
Statt Weihnachtsliedern spielten wir Reggae, was durchaus passend war. Die Amerikaner, die erst noch neben uns feierten, wollten gerne ein deutsches Weihnachtslied hören, am liebsten Oh Tannenbaum. Ich konnte es mir nicht verkneifen, die Version meines Eng(k)elchens zu singen:
„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, die Oma hängt am Gartenzaun…“
Und jetzt muss ich gleich wieder weinen, weil ich ihn und alle und diesen ganzen Weihnachtskitsch gestern so vermisst habe!
Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich nächstes Jahr, also Dezember 2018, die volle Ladung Weihnachten will:
- Lichterzauber, jeden Tag, im Garten, im Haus und unterwegs. In Merode, vielleicht im Christmasgarden in Berlin, am Weihnachtsmarkt in Hamburg oder Greetsiel, bei den Krippen in Bamberg oder am Christkindlmarkt in Salzburg, beim Essen mit der Familie in der Füchtelner Mühle. Ich weiß, diese Orte liegen in entgegengesetzter Richtung, wird eben ein Weihnachtsmarktroadtrip*! Ich plane schon (Und Tomy betet, dass der Kelch an ihm vorübergeht!).
- Vanillekipferl, Früchtebrot und Kekse! Ich esse die zwar kaum, aber mir fehlt schon der Duft davon, wenn Tomy die Dose aufmacht! Und heiße Maroni und Glühwein brauche ich auch! Mein Panettone war nur ein schwacher Ersatz für die sinnlichen Genüsse.
- Und meine Kinder! Alle! Macht euch drauf gefasst, nächstes Jahr seid ihr wieder alle bei uns. Darf am 23. Sein, ist mir doch wurscht, wann, ich will meinen Baum, bis zur Decke und mit echten Kerzen! Hirschgulasch mache ich keines, mag ich nämlich nicht, eher geschmorten Ochsenschwanz… (Ich höre meine Töchter auch schon beten!) Und mein bestes Porzellan kommt auf den Tisch. Ein Feuer im Kamin gehört auch dazu und jedes kleine Ritual, das bimmelnde Glöckchen, mit dem das Christkind die Erlaubnis zum Eintritt ins Weihnachtszimmer gibt, mit eingeschlossen!
Bis dahin segeln wir den Karibikbogen hinauf nach – ja wohin wohl? Nochmal Grenadinen, dann Martinique, Guadelupe, Montserrat, Saba/Saba Banks, St. Barths, Sint Maarten/St. Martin, Antigua und die BVI’s stehen auf der Wunchliste, auch Domenica, aber da wissen wir wirklich noch nicht, ob es Sinn macht, da schon Halt zu machen. Natürlich werden wir auch nach Hause fliegen! Wie es dann weitergeht? Vamos Ver – schaun mer mal! Ideen haben wir viele!
Ha, 2018 wird einfach wieder magisch, kitschig, liebevoll, zauberhaft, traumhaft, großartig, wundervoll, glücklich, fröhlich, lustig, abenteuerlich, einfach atemberaubend schön!
*Links und Tipps für deine persönlichesWeihnachtsmarkt/Lichter-Highlights sind sehr willkommen! Bitte in den Kommentar, danke!
Wer mag, kann bei julie-en-voyages Blogparade nachsehen, welche tollen Reisepläne andere Blogger haben.