Die Hauptstadt Boliviens hat ihren Namen nicht von den Stuck verzierten weißen Kirchen, die wie Zuckerguss aussehen, sondern von einem venezolanischen Freiheitskämpfer. Und doch ist es so anders als die anderen Städte, so kolonial, weiß, wohlhabend, gebildet und wenig indigen, dass es eben wie Zuckertünche wirkt. Irgendwie unecht, schon allein deshalb weil die Regierungsgeschäfte alle in La Paz sind.
In Sucre stand eine der ersten Universitäten Südamerikas und bis heute ist es eine Universitätsstadt geblieben. College reiht sich an Universität, Universität an College, alles alte ehrwürdige und hübsche Gebäude. Viele sind an nicht weniger hübsche Kirchen angeschlossen.
Sucre ist eindeutig die schönste Stadt Boliviens.
Viele alten Frauen betteln, doch die jungen tragen moderne Kleidung und fahren Motorroller. Sie gehen zu den hiesigen Ursulinen – zum Beispiel dem College Maria Auxiliadora – in die Schule. Und dort sieht der Elternsprechtag genauso aus wie bei uns: Aufgeregte Mädchen umschwärmen ihre Mütter, die mit ernster Miene vor den Lehrerzimmern warten.
Unser Ziel ist natürlich nicht die Schule, sondern das Dach der Kirche San Felipe Neri. Um dorthin zu gelangen, muss man durchs College. Der Blick von oben ist der schönste der Stadt:
Zwei Museen besuchten wir in Sucre, das Arte Indigena und das Ethnologische, beide sehenswert, doch davon möchte ich in einem eigenen Post berichten. Man kann in der Umgebung klettern oder wandern – dazu hatten wir wenig Lust, oder den Sonntagsmarkt in Tarabuco besuchen. Märkte haben wir auch genug gesehen und das Pujllay-Fest dort ist leider erst nächste Woche…
Dumm nur, dass am Sonntag in Sucre fast nichts geöffnet hat – kein Museum, kein Kaffeehaus, keine Imbissbude, kein Markt. Eine Kneipe fanden wir, also mussten wir nicht hungern… Wir konnten sogar live den HSC verlieren sehen.
War natürlich kein Ersatz für meinen täglichen Kakao mit Sachertorte im Para Ti, DEM Schokoladehersteller in der Zuckergussstadt Sucre!
INFO
Sucre ist Hauptstadt und schönste Stadt Boliviens mit vielen Kirchen und Universitäten
TIPP: Aussicht auf dem Dach der Kirche San Felipe Neri, Eingang durch das College Maria Auxiliadora, nur ab 15:00 nachmittags. Man kann bis in den Glockenturm.
TIPP: Museum Arte Indigena mit textiler Kunst, sehr informativ auch über das Leben der Indios; gute Broschüren in Deutsch, Englisch, Französisch und Holländisch; Calle Ituricha 314, www.asur.org.bo
TIPP: MUSEF: Ethnologisches Museum, tolle Masken; Calle Espana, www.musef.org.bo, gute Website
Parque Cretacico: Die größte Ansammlung von Dinosaurierspuren weltweit, etwas unspektakulär in einem Zementwerk gelegen. Die Busse Sauromobil fahren täglich um 9:30 und 12 Uhr an der Plaza gegenüber der San Francicso ab – sie sind nicht zu übersehen. Führungen zu den Spuren täglich um 12:00 und 13:00.
Ausflug nach Tarabuco: Jeden Sonntag Markt, der sehenswert sein soll; 3. Sonntag im März Pujllay Fest, Touren können in Sucre gebucht werden
Übernachten: Casa Verde, Calle Potosi 374, gutes Frühstück, überdachtes Pool
Essen und Trinken:
Para Ti – Kaffeehaus und Schokoladehersteller, Arenales 7 und Calle Grau (Calle Audiencia 68, die Straße hat zwei Namen) Nähe des Platzes, auch in anderen Städten erhältlich chocolatesparati.net
Tentaciones, Arenales 31: gute eher mexikanische Küche, sehr gute alkoholfreie Cocktails
Joy Ride Cafe, gegenüber der Kathedrale, Calle Nicolas Ortiz: Sonntags mittags großes Salatbuffet – es ist sowieso das einzige, das sonntags offen hat. Fußballübertragungen auch aus D, Erdinger Weißbier für den, der es braucht ;-)
Sonntags ist fast alles zu!
Supermarkt: Calle Juan Jose Perez (Nicolas Ortiz), an der Kathedrale und Kirche Felipe Neri vorbei, sonntags geöffnet
Busse nach Santa Cruz/Samaipata: Tickets rechtzeitig am Morgen oder Tag vorher bei einem Touranbieter im Zentrum kaufen. Dort sind sie zwar teurer als am Terminal, aber mit dem Taxi hin- und herfahren, kostet genusoviel. Erst kurz vorher kaufen klappt nicht: Die Busse sind unter Umständen mittags ausverkauft. Wer nach Samaipata will, sollte einen späten Bus (18:00) nehmen. Die Fahrzeit beträgt 10 Stunden, man ist also um vier Uhr morgens da. Keine Busse tagsüber nach Santa Cruz.
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