Segeln mit Yemanja

Salar de Uyuni Tour Tag 3: Vallee des Roches und – Lamas

Vallee des Roches, Uyuni Tour

Vallee des Roches

Das erste Ziel des Tages ist – eine Lagune mit Flamingos! Wenn ich diese Vögel sehe, dann packt mich der waidmännische Ehrgeiz: Ich will ein gutes Flamingo-Foto! Dazu pirsche ich mich durch das matschige Ufer heran – unter meinen Füßen knirscht jungfräuliches Eis!Uyuni 3F

Kalt wird es hier oben, selbst jetzt im ausklingenden Sommer. Gestern Abend fegte ein eisiger Wind durch das Herbergsdorf. Staubig war er auch. Wie halten es Menschen hier oben nur aus? Ich bin hin und her gerissen: Für mich ist das purer Wahnsinn, aber ich bin auch voller Dankbarkeit: Ohne diese leidensfähigen Menschen könnte ich diese einzigartige Landschaft nicht sehen, oder ich würde dabei glatt erfrieren.

Heute ist der Tag der Steine: Den Anfang macht der Steinerne Baum, der in einer Dali-artigen Wüste liegt. Dann gelangen wir zur schwarzen Lagune, die allerdings anders beschaffen ist als die vorherigen: Es ist ein Kratersee. Hübsch, doch uns gefallen die Steinformationen an seinem Ufer viel besser: Sie regen unsere Fantasie an, wir erkennen Gesichter und Figuren.

An der schwarzen Lagune

Es wird grüner, die zahlreichen Lamas, scheuen Vicuñas und seltenen Nandus finden mehr zu fressen. Uns überrascht das Tal der Steine, Vallee des Roches. Weder hab ich je davon gehört oder gelesen, noch hatte es irgendjemand angekündigt: Dabei ist es der Höhepunkt des Tages, viel schöner und eindrucksvoller als die Dali-Desert am ersten Tag. Hier können wir nach Herzenslust herumklettern, in kleinen Höhlen meditieren oder Gestalten in die Felsen interpretieren…

Vor allem Tomy ist hin und weg!

Später geht es nach links in ein breites, grünes Flusstal, in dem Lamas weiden und Quinoa wächst. Doch der Schein trügt: Es geht wieder hinauf, bald breitet sich vor uns eine weite Ebene aus. Und in ihr liegt Jallala, mitten im Staub, mit einem Fußballplatz und Eisennbahnschienen. Außer uns ist kein Mensch zu sehen, so als hätten sich alle verschanzt, weil gleich der Zug mit den berüchtigten Revolverhelden ankommt, die John Wayne zur hohen Mittagszeit an den Kragen wollen.

High Noon – John Gus Wayne wartet auf den Zug

Der wird dann hier begraben:

Friedhof in Jallala

Oder nein, doch die anderen. Jedenfalls sind die Toiletten das beste Haus im Ort.

Die Toilette ist ganz links

Hier beginnt der Salar Chiguana. An seinem anderen Ende, etliche Quinoafelder und Kakteen bestandenen Hügeln weiter, liegt unser Quartier: Ein Salzhotel.

Es befindet sich – wie kann es anders sein – in einem von Gott verlassenen Nest und sieht von außen alles andere als einladend aus. Drinnen ist es überraschend freundlich und hübsch. Der Begriff Hotel ist allerdings unglaublich übertrieben: Die Betten sind diesmal nicht aus Beton, sondern aus Salzziegeln, ebenso die Tische und Bänke. Immerhin gibt es eine warme, saubere Dusche. Und zwei Haken an den Wänden! Welch‘ ein Luxus!

Salzhotel

Im Gang dahinter liegen die Küchen: Jede Tour bringt ja eine eigene Köchin mit, jede hat dort ihr eigenes Reich mit Kochplatten, an denen die mitgebrachte Gasflasche angeschlossen wird, einer Spüle und einem Bett. Spätestens hier steigt meine Bewunderung für Lidia ins Unermessliche: Schon vor fünf Uhr früh stand sie in der Küche an der Laguna Colorado und bereitete unser Mittagessen, ein Picknick aus gebratenen Hähnchen mit Salat, Reis und Kartoffeln, vor. Jetzt bereitet sie Lasagne fürs Abendessen, bäckt Brot fürs Frühstück und kocht das Mittagessen vor. Ich glaube nicht, dass sie vor Mitternacht ins Bett kommt.

Danke, Lidia!

Aufenthaltsraum und Eßzimmer im Salzhotel

Wir schlafen alle zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder richtig gut: Das Salz hält recht warm, gibt ein angenehmes Raumklima und vor allem sind wir ein paar hundert Meter tiefer: In den Nächten zuvor schnappten wir alle trotz Kokablättern, Spezial-Kräutertee von Lidia (ungenießbar, aber hilfreich gegen höhenbedingte Kopfschmerzen) und Sorojchi-Pillen nach Luft.

Aber bevor wir schlafen gehen, besuche ich noch die Lamas – auch sie erwecken die Jägerin in mir: Ich brauch ein Foto! Das gefühlte hundertste mit einem Lama drauf…

Das obligatorische Lama

INFO

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