Der Tag der Flamingos in salzigen Lagunen und anderen Höhepunkten beginnt mit – Lamas.
Wieder führt die Piste über Stock und Stein, doch heute sind die Flussbetten schon mal mit etwas Wasser gefüllt. Das ist hübscher als gestern, dennoch wird die Landschaft rauer und trockener. Die ersten Lagunen, auf die wir treffen, sind die stinkende Lagune und eine, von der Borax abgebaut wird. Ihr Ufer ist salzig weiß, darin staken ein paar Flamingos herum. Vier Arten gibt es in den Lagunen, nicht alle überall und wir können sie sowieso nicht unterscheiden. Doch Flamingos sind etwas Großartiges!
Unser nächstes Ziel ist die Dali-Desert, eine kleine Sandwüste, in der Steine wie in einem Gemälde von Dali herumliegen. Das sieht toll aus, sicher, doch die Piste führt viel zu weit davon entfernt vorbei: Wir sehen sie nur aus der Ferne.
Pünktlich zur Mittagszeit sind wir bei der Laguna Verde: Zur Tagesmitte verfärbt sich ihr sonst klares Wasser und wird türkis, manche sagen smaragdfarben. Und woran das liegt, daran scheiden sich wieder die Geister: Unser Buch sagt, die Sonneneinstrahlung und die Reaktion von Plankton mit den darin enthaltenen Salzen sind dafür verantwortlich. Unsere Fahrer sagen: Es ist der Wind. Dieser sorgt dafür, dass sich die farbgebenden Salze (und vielleicht auch das Plankton) nicht absetzen Wie auch immer: Der Anblick dieses türkisfarbenen Sees vor dem 5920 m hohen Vulkan Licancabur ist atemberaubend schön!
Um uns herum liegen überall ockerfarbene bis rötliche Berge, in der Ferne taucht immer wieder ein Vulkan auf. Wir fahren durch ein relativ aktives Vulkangebiet. Mutter Erde ist schroffer hier, und auch um einiges wacher! Sie atmet und verdaut und blubbert und wärmt ihr Blut: Wir halten an einer heißen Quelle. Während wir im bis zu 40 Grad warmen Wasser suhlen, zaubert Lidia wieder in der einfachen Küche, die den Touranbietern dort zur Verfügung steh, etwas Leckeres. Diesmal gibt es würziges Rindfleisch mit Gemüse, die beiden Vegetarierinnen aus dem kollegialem Jeep bekommen gebackenes Gemüse.
Nach dem Essen besuchen wir den Geysir de Mañana, der nur morgens früh Dampf speihen soll. Nun, er tut das den ganzen Tag. Morgens bewegt sich nur kein Lüftchen, da bläst er 10 Meter in die Höhe, jetzt verweht ihn ein sturmartiger Wind. Neben ihm dampft und brodelt es in kleinen lavagefüllten Becken. Hier möchte ich Pachamama, Mutter Erde, nicht zu nahe treten! Wenn die hier Durchfall bekommt, schau ich alt aus!
Aber schön ist sie trotzdem! Unglaublich schön sogar. Und hier in Bolivien zeigt sie eine ihrer Schokoladenseiten – der Höhepunkt unserer bisherigen Reise. Hat oberflächlich nichts mit Segeln zu tun, aber ohne unsere Segelreise wären wir vermutlich nicht hier.
Tatsächlich befinden wir uns in unmittelbarer Nachbarschaft des Vulkans Uturuncu. Und der hat es in sich: Es ist ein Supervulkan von enormer Größe. Und er wächst bis zu zwei Zentimeter im Jahr. Niemand weiß, ob Pachamama hier nur tief Luft holt – oder ob sie sich gegen die globale Erwärmung wehren wird: Bei einem Ausbruch ist die nächste Eiszeit garantiert.
Nach wie vor treffen wir auf Lamas und ihre wilden Verwandten, die Vicuñas. Unsere Augen können kaum etwas Grünes erkennen, aber diese Tiere weiden hier! Manchmal gibt es „Wiesen“ mit den langen, borstigen Grasbüscheln mit denen die Dächer gedeckt werden. Fressbar sind diese allerdings offenbar nicht.
Am späteren Nachmittag erreichen wir unsere Betonbettenunterkunft bei der Laguna Colorada, laden Lidia, die Küchenutensilien und unsere Rucksäcke ab und begeben uns auf Flamingobeobachtungstour: Über 5000 Nester werden hier gezählt, der seltene Anden-Flamingo brütet hier. Und er ist uns hold, genauer vier oder fünf Stück davon: Sie lassen uns so nahe heran, dass wir einige gute Fotos schießen können.
Übrigens gibt es hier auch Lamas…
INFO
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