Sonntagsfrage:
Wo schaust du hin?
Mit Fotos lässt es sich herrlich lügen. Jeder von uns kennt das: Im Reiseprospekt sieht das Hotel einfach toll aus, nur leider sieht man auf dem Foto nicht die Wüste drum herum oder gar die Baustelle. Und dabei muss gar kein Photoshop im Spiel sein, nein, oft genug genügt eine Veränderung des Blickwinkels, um entweder Fülle, Liebevolles und Schönheit, oder Armut, Verwahrlosung, Streit und Häßliches zu sehen und abzulichten – wobei ich es euch überlasse, die ausgewählten Fotos in die eine. die andere oder eine neue Kategorie einzusortieren. ;-)
„Fotos zeigen nicht die Wahrheit, sie schlagen eine vor.” Unbekannter Autor
Das gilt natürlich auch im Leben:
Ajahn Brahm, der von uns sehr geschätzte Leiter des buddhistischen Zentrums in Perth, Australien baute mit eigenen Händen das Kloster auf. Tagelang setzte er mühselig Stein auf Stein, um eine lange Wand zu bauen. Als er damit fertig war, bemerkte er, dass er einen Stein falsch gesetzt hatte. In seinen Augen verdarb dieser eine Stein die ganze Wand. Jedes Mal, wenn er daran vorbeiging, schämte er sich für sien Werk. Am liebsten hätte er die Mauer eingerissen.
Eines Tages kam ein berühmter und weiser Mönch aus einem anderen Kloster zu Besuch. Er pries die Schönheit der Mauer in hohen Tönen. Ajahn Brahm, noch jung und ungestüm, fragte verwundert: „Meister, siehst du nicht den falsch eingesetzten Stein?“ „Sicher sehe ich ihn,” erwiderte der Meister, “doch ich sehe auch die 999 perfekt eingesetzten Steine.”
Wo schaust du im Leben hin? Siehst du das Häßliche, die Armut, das Zerstörerische oder das Gute, das Schöne und das Aufbauende? Welche Wahrheit schlägst du in deinen Fotos vor?
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