Horreos

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Hórreos – nie gehört? Ihr sucht den Ort vergeblich auf Google Maps? Kein Wunder! Horreos sind nämlich Kornspeicher. Sie stehen auf steinernen Säulen, auf denen Steinplatten zum Schutz vor Ratten und Mäusen liegen. Die eigentlichen Speicher darauf waren früher aus geflochtenem Schilf, gedeckt mit Stroh. So kam Luft durch, die Kartoffeln und Feldfrüchte waren gut gegen Feuchtigkeit geschützt und luftig gelagert. Später wurden sie aus Stein und dann aus Holz errichtet, oft mit Kreuzen obendrauf. Sie stehen zu Dutzenden in Combarros Gärten entlang des Meeres herum, darunter wird die Wäsche getrocknet, Spielsachen und Gartenmöbel aufbewahrt. Drumherum und an den Häusern dahinter blühen Bougainvilleen,  Oleander, Wisteria und Montbretien. So menschlich und entzückend!

Neben den Hórreos tragen die Cruceiros, die Wegkreuze, zum besonderen Flair dieses Ortes bei. Sie stehen meist auf Kreuzungen, dort wo sich einst die Hexen trafen. So steht es in der Broschüre des Tourismusbüros. Auf einer Seite hängt Jesus am Kreuz, auf der anderen ist Maria mit dem Kinde, angeblich zum Schutz vor den Hexen. Na, wenn die Himmelskönigin sie nicht im Zaum hält, wer dann?

Ah, diese heidnischen Elemente im katholischen Glauben verfehlen es nie, mich zu erheitern!

Combarro, ganz hinten im Ria de Pontevedra gelegen, ist auf Fels gebaut, entsprechend uneben sind die kleinen Gassen. Die Menschen waren einst beides hier: Fischer und Bauern. Unten am Wasser stehen die alten Fischerhäuser, heute meist Restaurants, und dahinter die der Bauern mit den angrenzenden Feldern und Weingärten. Halt – dort wo einst die Felder lagen, sind heute die Neubauten und der Supermarkt. Was den Ort so bezaubernd macht ist, dass sich seine Bewohner offenbar bewusst sind, welchen Schatz sie da haben – er ist gepflegt, liebevoll renoviert und mit Blumen geschmückt. Einzig die vielen Souvenirläden mit den Hexenfiguren tun ein bisschen weh! Nun gut, von Menschenfang lässt es sich eben heute leichter leben als von Fischfang! An den Stränden am Anfang des Ria de Pontevedra liegen genug Hotels und Campingplätze, die jede Menge Touristen in Bussen hierher karren. Wir wären nie hierher gekommen, wenn uns nicht Stewart von der Blue Shadow of London den Tip gegeben hätte! Danke!

Irgendwie hatten Tomy und ich die Vorstellung, dass diese Rias eher einsame, wilde Orte sind, doch nein, weit gefehlt. Gut, im Ria de Muros e Noia, ging es noch recht ruhig zu, doch hier ist ein Strand neben dem anderen. Und auf jedem herrscht Hochbetrieb – es ist ja auch Juli! Die Hotels sind für Spanien recht dezent. Gegenüber in Pontevedra ist ein Industriehafen, der Ria ist voller Muschelbänke. Die Landschaft immer noch großartig. Vorausgesetzt, man sieht etwas davon: Gestern lachte zwar den ganzen Tag die Sonne, doch war es sehr diesig. Heute ist es Richtung Meer nebelig, es weht ein scharfer, kühler Wind. Wir sitzen jedoch in der Sonne…

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Hórreos – never heard of? You are looking for it on google maps in vain? No wonder! Hórreos are granaries. There are dozens of them in Combarro’s gardens along  the sea. Underneath them the laundry is drying, toys and garden furniture is stored. Around them and on the houses Bougainvillea, Montbretia, Oleander and Wisteria are flowering. Very charming!

Next to the Hórreos the Cruceiros, wayside crosses add to the charm of this village. They were erected to christianize  the places where witches once met. At least that’s what the signs are saying. On one side of the crosses there is Jesus, on the other side the virgin Mary, she functions as protection. Well, if the Queen of Heaven cannot control the witches who else could?

Ah, these pagan elements in Catholicism never fail to amuse me!

Combarro, situated at the far end in Ria de Pontevedra, is built on granite. That makes the little streets quite wobbly. Once the inhabitants here were both, peasants and fishermen. At the waterfront there are the fishermen’s houses, nowadays restaurants, and behind them the houses of the peasants with connected fields and vineyards. Today newly built houses and the supermarket have taken the place of the fields. This little town is so special as Its inhabitants seem to know that they own a treasure. All is thoroughly  renovated, well kept and decorated with flowers. Only the souvenir shops are a bit annoying, but then it is easier to catch humans than fish! There are lots of busy beaches in the beginning of the ria, it is obviously a tourist spot. Busses bring loads of people from there to here. We would have never come here, if Stewart from the Blue Shadow of London had told us – Thanks!

Tomy and I had the expectation that those Rias will be deserted and wild locations, but no! Besides the beaches there is an industrial harbor just opposite Cambarro in Pontevedra. There are lots of shellfish banks in the Ria. Despite the hotels and industry the landscape is still gorgeous – if it can be seen. It was pretty hazy yesterday and today there is mist all around us. Also a rather cool wind is blowing. As long as I am sitting in the sun, I do not mind!

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