Eine einsame Bucht, kristallklares, türkisfarbenes Wasser vor weißem Strand und grünen Palmen – so stelle ich mir unsere Ankerplätze vor. Unser erster, der vor Laxe, hatte damit gerade einen Sandstrand und grüne Wälder darum gemeinsam. Weiter war in Laxe nicht viel, jedenfalls auch nicht der im Reeds angekündigte Ponton. Also fuhren wir unser erstes Ankermanöver und siehe da, der Anker hielt auf Anhieb! Schnell Spagetti Alio e Olio gekocht und ab ins Bett!
Eigentlich hatten wir bis Camarinas fahren wollen, doch unser Plan, erst mal mit halbem Wind schnell raus zu segeln und dann langsam mit Motor gegen 20 Knoten Wind, ging nicht auf: Wir hätten dafür die Fock gebraucht, doch Tomy hatte ja mutig die Fockleine erneuert. Hat er auch gut gemacht! Es fehlte nur eine Kleinigkeit: Der Knoten hätte weiter hineingezogen werden müssen, dann hätten wir sie auch ausrollen können. So mussten wir von dem Moment an, an dem sich der Nebel lichtete, mit Motor gegen den Wind, mal hatten wir 12 bis 15 Knoten gegen uns, mal 18 bis 20 oder 21. Vor Laxe gaben wir auf: Am nächsten Tag sollte der Wind zwar auch aus Süden kommen, aber viel schwächer. Das war zumindest die ganze Woche über so angesagt, im Windfinder stand abends immer noch etwas von höchstens 17 Knoten heute Nachmittag um 5 Uhr vor Cabo Vilano.
Um 13:00 Uhr blies es vor Cabo Vilano konstant mit 20 bis 27 Knoten gegen uns, auch schon mal mit knapp über 30. Also gaben wir unseren Versuch nach Muros zu kommen auf und steuerten Camarinas an.
Es blies weiterhin und es schüttete.
Die Kirmes in Camarinas zu Ehren der Virgen del Carmen fand deshalb ohne uns statt. Die Musik spielte dennoch bis heute morgen um fünf, übertönt vom Wind und vom Regen.
Und Camarinas selbst? Erinnert uns an Bahia: bunte Häuser, schöne alte Steinhäuser, dann wieder mit schwarzen Schimmel überzogene Häuser, Gassen, in denen man sich fragt, wer hier wohl haust, Blumen dazwischen, Plastikmüll im Hafenbecken – allein uns fehlt das liebende Auge! Es liegt nicht an Camarinas, dass es uns nicht gefällt – es liegt an unseren Erwartungen an einen Ort in Europa.
The day before yesterday we tried to get to Camarinas, against the wind. We could have made it, if Tomy had not been repairing the fore sail. He did it well, except for the knot which is a bit in the way. It can’t be moved. So we had to go by engine from the moment the mist lifted, against the wind with 12 to 15 or 18 to 20 knots. We gave in and went to Laxe, where we had to anchor. The ponton, mentioned in the Reeds Nautical Almanac, was not there.
The next day the wind should have been less, maybe 17 knots before Cabo Vilano in the late afternoon, long after we would have passed. Well, it was 20 to 27 knots at 1 pm, with peaks over 30. No way to get to Muros, we navigated to Camarinas.
The wind keept blowing and it started raining.
Today we went looking – Camarinas looks like Bahia, colorful houses, some nice old ones, ond lots covered with black mould, plastic trash in the harbor – we lack the loving eye! It is not Camarinas fault, that we do not like it, it is our expectations how a town in Europe should be.