Segeln mit Yemanja

Serendipity in A Coruna

Serendipity!
Ich liebe dieses Wort! Dieser Klang: Serendipity! Er ist voller Steeldrums, Rhythmus und Tanz!

Mit Spürsinn, Entdeckung, glücklicher Zufall übersetzt leo.com das Wort, oder auch mit die Gabe, glückliche und unerwartete Entdeckungen zu machen. Für mich heißt es: Ohne zu suchen, etwas zu finden, das mich in irgendeiner Weise besonders erfreut:

Manchmal sind das seltene Blumen, eine Wiese mit wilden Orchideen wie in L’Aber Wrac’h.

Eine besonderer Pfefferdip in Frankreich.

Eine echte heiße Schokolade, also eine geschmolzene, die erste meines Lebens, in Spanien.

Das Leben unter Wasser im Hafen von A Coruna – ich bin hin und weg davon:

Oder der Abend vor ein paar Tagen in A Coruna. Wir schlenderten zur Markthalle, schauten unterwegs in alle Kirchen und fanden eine Prozession: La Virgen de Carmen, die Schutzpatronin der Fischer wird zum Hafen getragen, auf einem Schiff durch die Bucht gefahren, gefolgt von geflaggten Schiffen. Alles geht sehr getragen und ernst vor sich – die Welt  ist bunt und vielfältig, voller Kontraste! Soll heißen: Wenn alle Feste, wie die in Bahia wären, wäre das ganz schön langweilig!

Schutzpatronin der Fischer

Weil es zum Essen noch zu früh war, setzten wir uns in eine andere Kirche vor den vergoldeten Seitenaltar der Maria Rosario, die ebenfalls einst die Stadt vor Eindringlingen bewahrte. So wird es erzählt.

Es kommen mehr und mehr ältere Damen, auch einige alte Weiblein waren darunter. Zwei alte Mönche schauen vorbei, schlagen den Damen freundschaftlich auf die Schulter, eine beginnt laut den Rosenkranz zu beten, die anderen antworten. Einer der Mönche geht zum Tabernakel, entnimmt den Kelch, geht zu einer der Frauen, spendet ihr die Kommunion, geht zurück, schließt alles weg, und beide verschwinden wieder. Die Damen rasseln weiter ihr Gebet herunter, Santa Maria, madre de deus …, so schnell, dass fast die Zunge bricht!

In der Jamoneria La Leosina hängen die geräucherten Schinken von der Decke, hinterm Tresen liegen die Köstlichkeiten der Region. Drinnen an den einfachen Tischen sitzen die Einheimischen bei einem Glas Wein, es wirkt wie ein Mischung zwischen Kölscher Eckkneipe und Badner Heurigen. Corunense eben. Wir überlegen noch, wie wir hier etwas zu essen bestellen, da spricht uns der junge Kellner mit freundlicher Begeisterung auf Englisch an, macht Vorschläge und bringt uns eine Platte mit Spezialitäten. Während ich mir den Schinken munden lasse, bedanke ich mich still bei dem Schwein, zu dem er einst gehörte, sinniere darüber, dass Nicht-essen das Tier auch nicht mehr lebendig macht. Und darüber, dass diese wunderbare Welt sich am Leben erhält, indem es anderes Leben tötet und isst. Das Leben an sich überlebt nur, indem es stirbt…

Menschen sind davon nicht ausgenommen!

Jamoneria La Leosina

Am Leben der Stadt am Rande teilnehmen – wie wunderbar das doch ist, nach den oft verlassen wirkenden Dörfern der Bretagne! Leben, das draußen stattfindet: Kinder, die bis spät am Abend vor dem Rathaus mit den verglasten Restaurants davor, Fußball spielen; ältere Damen, die auf der Parkbank tratschen; junge Leute, surfend, Kanu fahrend, schwimmend , tauchend, A Coruna ist gesäumt mit Sportplätzen, Stränden und Schwimmbädern; alte Männer, fischend oder auch auf Parkbänken die  Welt beredend – ich mag diese Stadt! Sie ist eine Reise wert, kommt her!

Und sucht nicht, findet!

I love the word “serendipity”. There is rhythm in it, steel drums, music and  dancing!

And I love finding things, which bring joy into my life, without actually looking for them.

Like a meadow with wild orchids in L’Aber Wrac’h.

A pepper dip in France.

A “real” – melted – hot chocolate, the first one in my life, in Spain

Sea life in the marina of A Coruna, I am so excited! See video above!

Or this evening a few days ago in A Coruna, when we walked to the market hall, looking in all churches on our way. In one they prepared the procession of La Virgen del Carmen, the fisher’s patron.  The statue is carried to the port, then they sail through the bay and carry her back.  All is pretty stern. It’s a colorful, diverse world – it would be pretty boring if all festivals were like the ones in Bahia!

As it was too early to go to a restaurant we just sat in another church where old ladies recited the roseary. Two elderly monks came, gave the communion to one of the ladies and off they went. Pretty strange!

At the Jamoneria La Leosina the gammon is hanging from the ceiling, other specialties are sold. Locals sit at simple tables, with cheese, gammon, chorizo and red wine. It is a mixture of a Cologne pub and an Austrian “Heurigen”. We wonder how we will ever manage to order something to eat when a young waitor adressed  us in good English. He was quite enthusiastic about the products and really charming. He brought us a choice of the specialties. While I enjoy the gammon, I say a silent thanks to the pig which it once was, ponder that not eating it won’t make the animal alive again, and that living beings stay alive by killing and eating other living beings. Live itself only survive by dying…

And man is no exemption to this.

Taking part on the live in the town is great, especially after the sometimes deserted villages in Brittany. Live is happening outside: kids playing football, old ladies chatting on park benches, old men fishing or chatting on park benches, young folk, surfing, canoeing, swimming, there are lots of sports grounds and pools around A Coruna – I like  this city!

Come and see yourself!

Die mobile Version verlassen