Passageweather.com, windfinder.com, Grib files via Sailmail, zusätzlich eine Grafik eines Wetterexperten – uns raucht der Kopf. Überall sind bunte Pfeile, Wellenlinien – sogenannte Isobaren, blaue, grüne und gelbe Flächen, Fähnchen mit mehr oder weniger Häkchen dran, Stabdiagramme; die Windstärken sind mal in m/s, mal in Beaufort, mal in Knoten angegeben; manche Grafiken sind hübsch animiert, bei anderen kann man mit der Maus drüberfahren und bekommt genau die Wettersituation zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmen Ort gezeigt. Ist wirklich sehr interessant und hübsch anzusehen! Nur eines können all diese wunderbaren Grafiken und Voraussagen trotzdem nicht:
Unsere Frage beantworten!
Wie sieht das optimale Wetter aus, um über die Biskaya zu segeln? Genauer: Wie sieht das Wetter aus, bei dem wir uns zutrauen, gut über die Biskaya zu kommen?
Die Biskaya, jene Bucht zwischen der Bretagne im Norden und Galicien, bzw. dem Baskenland im Süden, hat es in sich. Sie ist berüchtigt für ihre Stürme, vor allem im Herbst und im Winter. In ihr steigt innerhalb weniger Seemeilen die Wassertiefe von rund 200m auf 4000m. Diesen Kontinentalschelf kann frau bei Google Maps in der Satellitenansicht gut erkennen.
Da Wellen eine hoch-tief Bewegung sind, türmen sie sich an diesen Stellen besonders hoch auf, ähnlich wie ein Tsunami, der ja auch erst an den flachen Küsten Schaden anrichtet. Dazu kommen noch ein paar andere lokale Wellenphänomene. Wir brauchen also guten Wind, wenig Welle und eine stabile Wetterlage, um möglichst gut da rüber zu kommen, zweimal übrigens, einmal im Norden, einmal im Süden. Das günstige Wetter muss also auch gute drei Tage halten, denn solange dauert es schon, bis wir drüben sind. Und nein, nachts wird nicht auf 4000m geankert – es wird weitergefahren, einer hält immer Wache.
Das nächste Wetterfenster könnte sich morgen auftun, dann haben wir die ersten beiden Tage fast zu wenig Wind, dann eher viel Wind, aber auf die Nase. Dann müssen wir nachts kreuzen. Oder wir warten, vielleicht bis Montag. Dann kommt der Wind aus der richtigen Richtung und auch in einer passablen Stärke, aber die Wellen sind viel höher, außerdem reicht die Vorhersage nicht weit genug in die nächste Woche, um sagen zu können: An diesen Tagen stimmt alles! Andrerseits kursiert unter Seglern ohnehin das Gerücht, dass Kaffeesatzlesen zuverlässiger ist, als jeder Wetterbericht.
Sicher, wir werden in unangenehmere Bedingungen geraten. Wir müssen allerdings nicht bewusst in etwas hinein segeln, von dem wir glauben, dass es unser Können übersteigt. Wir haben unseren Kindern versprochen, gut auf uns achtzugeben. Und wir sind mit unserem Zögern in guter Gesellschaft: Einer der bekanntesten deutschen Langfahrtsegler gestand, dass er so lange auf ein Wetterfenster wartete, bis er über die Biskaya motorte.
Die Entscheidung nimmt uns keiner ab, auch nicht der genaueste Wetterbericht.
passageweather.com, windfinder.com, Grib files via Sailmail, help from an weather expert – our heads are fuming. There are colored arrows, wavy lines, blue and green and yellow patches, flags with hooks on it and much more. Wind force is given in m/s, beaufort or knots. Some graphs are nicely animated, in others you move the mouse over a location and it gives you details for a specific time. All very interesting and entertaining to watch. But there is one thing that all these graphs and forecasts cannot do:
Answer our question!
How does the optimum weather forecast to cross Biscay look like? Or, more precisely, hoe does the weather look like, that we consider suitable for us to sail to Spain?
The Bay of Biscay is the gulf between Brittany and Spain. Parts of the continental shelf extend far into the bay, resulting in fairly shallow waters in many areas and thus the rough seas for which the region is known. The shelf can be clearly seen on Google Maps , satellite view. Also the fall and winter storm are extremely severe and dangerous. It is crossed best between June and End of August, as far westerly as possible.
We need fair wind and low waves, for about three days. That is how long it will take us. And no, we will not anchor at 4000m depth at night, we have to sail through!
We are considering leaving tomorrow, then there will be hardly any waves, not much wind either for the first two days. Then there is wind, but we would have to sail against it, probably during the night. We could also wait till maybe Monday. Then the wind is more favorable, the waves a bit higher. Part of the problem is, that the forecast does not go far enough into the future. On the other hand, some sailors say reading the crystal ball is more precisely anyway than looking at weather forecast.
Surely we will have worse conditions under way, but we need not sail into condition deliberately, that we do not feel prepared for. We promised our kids to be extra careful. We are also in good company. One of Germany’s best known longtime sailors told me, that he waited o long that he finally went by engine.
At the end of the day it is up to us to make a decision…