Mein Gott, machen diese Segelhandbücher ein Wasser um den Chenal du Four ;-) ! Dabei war der zahm wie ein alter Gaul. Kann aber auch daran liegen, dass wir alle Ratschläge beherzigt haben:
Wir warteten ab, bis die Welle sich etwas gelegt hatte und der Wind nicht gegen den Tidenstrom stand. Wie empfohlen, legten wir drei Stunden vor Hochwasser Brest in L’Aber Wrac’h ab, um beim Kippen der Tide am Leuchtturm Le Four zu sein. Nicht bedacht dabei hatten wir, dass es um 4 Uhr früh noch verdammt finster in Finisterre ist – wir konnten nur sehr langsam fahren, um weder Felsen, noch Austerbänke noch Fischernetze zu streifen. Außerhalb des Aber war der Wind morgens früh noch recht mau, doch Welle war genug – es schaukelte uns ganz schön hin und her: Hier war das Pferd noch bockig. Doch es passte alles: Vor dem Le Four kam der Wind, die Welle legte sich, die Tide kippte und die Sonne vertrieb die Wolken – ruhiges Segeln zwischen Festland und Inseln, beides mit Flachwasserzonen und Felsen. Im letzten Teil des Chenal du Four floss das Wasser wieder wild durcheinander, allerdings gemächlich und ohne Welle. Da möchte ich nicht unter schlechteren Bedingungen durch!
So sind wir also in Camaret sur Mer, bereit zur ersten großen Herausforderung, dem Queren der Biskaya. Wir sind jetzt vier Wochen unterwegs, haben 604 Seemeilen, also rund 1118 km, bis Cameret sur Mer hinter uns gebracht. Wir waren mit einer Geschwindigkeit von rund 5 Knoten, also 5 Seemeilen pro Stunde oder knapp 9 km/h unterwegs. Mit anderen Worten: Wenn wir uns ein Auto mieten sind wir, laut Google Maps in 9 Stunden und 57 Minuten zu Hause, plus zwei Stunden mit dem Bus nach Brest und Auto mieten.
Irgendwie frustrierend, aber auch tröstlich!
Sailing Almanacs make a big fuzz about Chenal du Four, however it was easy for us. Maybe, because we followed all their recommendations: We waited till the wind would be with the tide. We left L’Aber Wrac’h three hours before high water Brest, to make sure we’d arrive at lighthouse Le Four when the tide turns to our favor. What we did not consider was, that it is still pretty dark in Brittany at 4 o’clock in the morning. So we had to go really slowly to avoid oyster banks, fishing grounds and drying rock. Outside the Aber W’rach there was still some waves, due to the winds the days before. There wasn’t much wind either which made it a bumpy ride. However, when we arrived at Le Four, the tide turned, wind came up, the waves went down and the sun came out. Smooth sailing! At the end of La Four the water was kind of choppy, though no waves – no need to be there in worse conditions!
Now we are in Camaret sur Mer, ready for the first big challenge, crossing the Bay of Biscay. We have been on our way for 4 weeks now, we went for 604 nm, about 1118 km, in a speed of 5 knots, 5 nm an hour, or 9km/h. If we rent a car we would be home in 9 hours and 57 minutes, as Google maps is informing me. Going to Brest by bus and actually renting the car would add another two hours.
Kind of frustrating, and at the same time comforting though!