Oostende muss mal eine schöne Stadt gewesen sein. Damals, bevor die Allierten es mit Bomben und Granaten zerstörten, damit die Deutschen nicht den Hafen nutzen konnten. Danach kamen die Belgier wieder und bauten es über Nacht auf und überließen die Häuser dann sich selbst. Zu guter Letzt bauten Engländer und Franzosen zusammen den Tunnel unter dem Ärmelkanal, jetzt fahren auch die Fähren nicht mehr. Allen anderen Ländern ist es gelungen Fördergelder zum Renovieren und Rekultivieren ihrer Städte und Häuser zu bekommen, den Belgiern nicht. Vielleich lag ihnen ja auch nichts daran, mit dem holländischen Drang alles mit Blumen, Schnickschnack und liebevollen Details zu verzieren, haben sie jedenfalls nichts zu tun.
Das Beste hier ist der Hafenmeister des Royal Yacht Club Oostende, des ältesten Yachtclubs in Belgien. Alt kann man so und so sein. Der Hafenmeister ist jedenfalls ein Original! Unsere Einfahrt um halb 10 Uhr abends war ihm völlig entgangen, bei der Anmeldugn heute morgen schaute er nur total verwundert aus dem Fenster und suchte unser Schiff. Dass dort, wo es lag, Platz gewesen war, verblüffte ihn noch mehr. Die Schiffslänge war ihm völlig egal, er kassierte einfach eine Nummer kleiner, uns soll’s recht sein. Ach ja: In Holland sprechen alle Englisch oder Deutsch, mit dem Hafenmeister spreche ich Deutsch, er mit mir die belgische Variante des Niederländischen und gut ist es!
Und die Fahrt hierhin? Vor der Hafeneinfahrt von Rotterdam hatten wir ziemlich Respekt. Man meldet sich per Funk bei Maas Entrance um sich anzumelden, war alles kein Problem. Die Einfahrt von Vlissingen/Antwerpen und Zeebrugge war dann schon ein anderes Kaliber: Viel mehr Verkehr, und die Port Control Zeebrugge, die für das Gebiet zuständig ist … ist halt belgisch. Was aber eigentlich auch egal ist, denn wir müssen ja so und so ausweichen. Drei Schiffe kamen uns in die Quere, wir mussten sie vorbeilassen oder ausweichen. So kamen wir erst nach mehr als 16 Stunden unter Motor und per Autopilot an. Wind war keiner.
Der frischt heute ziemlich auf. Und morgen erst recht. Windstärke 5 bis 6, ist vielleicht ja für erfahrene Segler harmlos, wir wollen lieber unter ruhigeren Bedingungen die Sandbänke vor Oostende und Nieuwport hinter uns bringen. Oder hat die der Frachter heute Nacht alle nebenan am Pier abgeladen? Er hat lange genug Krach gemacht!
Wir bleiben bis Freitag hier, und überlegen in Ruhe, wie wir weiterfahren – Frankreich und Jersey oder England?
Oostende must have been a beautiful town before the Allies bombed it down so that the Germans could not use the port. The Belgians rebuilt it as quickly as possible and then left it alone. After the French and British built the tunnel between their countries, the ferry terminal closed down. All other countries managed to get money from the EU to rebuild and renovate their towns and houses, not so the Belgians. But maybe they do not care: The Dutch skill of decorating everything with flowers, pretty things and cute details is completely unknown to them.
The best is the harbor master of the Royal Yacht Club Oostende, the oldest yacht club in Belgium. Well, old can be seen in different ways… Anyway he is an original! He kept wondering about our arrival and the berth we found in the evening, he never asked the length of our ship, so charged less. Perfect for me! By the way – in the Netherlands almost everybody speaks perfect English and/or German, not so in Belgium: The harbor master speaks the Belgian variety of Dutch to me, I speak German to him. We both get it.
And the journey? We both were a bit concerned about crossing the entrance to Rotterdam port, but it was no big deal at all. Entrance to Flushing/Antwerp and Zeebrugge was quite different! There was a lot more traffic. We had to give way to three huge ships. So it took us more than 16 hours under engine and autopilot. There was no wind.
However there wind today, and even more tomorrow. 5 to 6 Beaufort might me nothing for experienced sailors, but we prefer to cross the banks in front of Oostende and Nieuwport under better conditions. On the other hand – there might be no more banks: A vessel was unloading lots of sand on the pier right next to us last night.
Anyway, we stay till Friday and plan our optional routes: France and Jersey or the British Isles?