Nächtliches Kreisfahren ist unsere Königsdisziplin. Darin schlägt uns so schnell keiner! Tomy bekommt die Goldmedaille, ich Silber.
Wenn wir nachts von Hand steuern, sei es weil kein Wind ist und der Motor brummt, sei es, dass wir sie Segel umstellen, einholen oder setzen, gelingt es uns beiden immer wieder, orientierungslos im Kreis zu fahren. Wir starren wie das Karnickel auf die Schlange – die Instrumente – und drehen das Steuerrad garantiert in die falsche Richtung. Tomy, sonst mein wirklich toller Skipper, kann das noch besser als ich.
Woran das liegt weiß ich nicht, ich kann nur vermuten, dass wir uns tagsüber doch unbewusst an Wolken und Sonnenstand orientieren, während in der schwarzen Nacht alle Anhaltspunkte plötzlich fehlen.
Dabei kann Kurshalten wirklich easy und entspannt sein!
Seit dem Gewitter schnurrte unser nordischer Tiger, der Volvo Penta wieder völlig entspannt. Gestern Morgen, Samstag, gesellten sich wieder ein paar Flecken-Delfine zu uns, dank des fehlenden Windes und geringem Wellenganges konnte ich zum Bug gehen und sie dort beobachten und filmen.
Wunderbar!
Heute Morgen kam dann nochmals etwas Wind auf: 12, 13 Knoten – von der Seite! Das reicht! Schnell die Segel hoch und vier Stunden fein segeln: Geradeaus, ruhig, ohne Schaukeln, Hüpfen, Knarzen, Knarren oder Schlagen!
Jetzt sollten nur noch bald diese Inseln vor uns auftauchen…
8:00 Uhr: Land in Sicht! Fels im Wasser! Santo Antão voraus! Und links taucht Sao Vicente auf, dann Santa Luzia, Branco oder Razo und São Nicolau.
Ich bin begeistert: Wir haben die kleine Atlantiküberquerung in ein paar Stunden geschafft!
Jetzt muss ich meine Füße noch landfein machen. Denn…
Ich bin barfuß!
PS Den Film muss ich noch schneiden, er wird bestimmt toll, schaut also wieder hier vorbei, oder werdet Fan der Facebook Seite SailingWithYemanja, oder meldet euch zum Newsletter an, damit ihr ihn nicht versäumt!